Verschwörung am Himmel Chemtrails sind auch nur Wolken

Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf hat ein verbindliches System festgelegt, wie Wolken zu klassifizieren sind. In der Neuauflage ihres Standardwerkes sind jetzt auch Kondensstreifen enthalten. Eine (nicht ganz ernste) Betrachtung.

Verschwörung am Himmel: Chemtrails sind auch nur Wolken
Foto: Federico Gambarini / dpa

Nach Aussage von Johannes Cullmann, Leiter der Abteilung Klima und Wasser bei der WMO, ist die Aufnahme der Kondensstreifen von Flugzeugen in den "Wolkenatlas" kein außergewöhnlicher Vorgang. Es sei schlicht wichtig, dass "Meteorologen in aller Welt Wolkenphänomene nach einheitlichen Kriterien beschreiben", um Wettervorhersagen zu verbessern.

Eine ganze Reihe Menschen sieht das allerdings deutlich anders und ist außer sich. Schließlich handelt es sich bei den in "Fachkreisen" als Chemtrails bekannten Gebilden beinahe um den heilige Gral von Verschwörungstheoretikern weltweit.

Für die Szene ist es nur ein weiteres Puzzlestück zur Verdummung der Allgemeinheit. Der perfide Plan der Regierung (bzw. der CIA/Illuminaten/Reptilienmenschen...) könne nur sein, die Bevölkerung dazu zu erziehen, die Chemtrails als natürliches Phänomen zu akzeptieren und nicht mehr kritisch zu hinterfragen.

Die Anhänger der diversen Chemtrail-Theorien sind überzeugt, dass entweder bestimmte Chemikalien (alternativ auch Mikroben oder sonstige geheime Substanzen) direkt den Flugzeugtreibstoffen zugesetzt oder durch spezielle Mechanismen während des Fluges versprüht werden.

Auch über den genauen Zweck der Chemtrails sind sich die Experten nicht ganz einig. Er reicht über Aspekte des Geoengineering (Abschwächung des Treibhauseffektes), über gezielte Vergiftung der Böden (damit Saatgutgroßkonzerne später ihre durch Genmanipulation resistenten Sorten teuer verkaufen können) bis hin zur gezielten Bevölkerungsreduktion. Warum allerdings Regierungen ihre Bevölkerung, beziehungsweise Konzerne ihren potenziellen Kundenkreis absichtlich verkleinern sollten, erschließt sich vermutlich erst nach langjähriger, intensiver Beschäftigung mit dem Thema.

Die amerikanische Autorin Amy Dentata schrieb einmal in einem Tweet: "Die Wurzel einer jeden Verschwörungstheorie ist der starke Wunsch, dass irgendjemand irgendwo kompetent ist in dem, was er tut".

Der WMO darf eine gewisse Kompetenz zugetraut werden. Und allen Verschwörungstheoretikern sei gesagt: Die Vorstellung, dass eine Regierung oder eine sonstige Organisation ein solches Unterfangen derart perfekt organisiert und unter völliger Geheimhaltung betreibt, sollte Zweifel hervorrufen. Zumindest bei jedem, der einmal an einem Projekt mit mehreren Personen mitgearbeitet hat.

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