Maschine war auf Weg nach Köln/Bonn Bundeswehr-Jet bei Bruchlandung schwer beschädigt

Berlin · Die Regierungsmaschine der Flugbereitschaft, die am Dienstag bei einer Notlandung in Berlin-Schönefeld nur knapp einem Unglück entgangen ist, wurde dabei offenbar schwer beschädigt.

 Mit erheblichen Problemen und in Schräglage brachte der Pilot die Regierungsmaschine in Schönefeld auf den Boden.

Mit erheblichen Problemen und in Schräglage brachte der Pilot die Regierungsmaschine in Schönefeld auf den Boden.

Foto: dpa

Die Negativ-Schlagzeilen um deutsche Regierungs-Flugzeuge reißen einfach nicht ab. Nach diversen Ausfällen und technischen Problemen bei Auslandsflügen von Ministern und Regierungsvertretern mit den Maschinen ist nun klar: Der am Dienstag in Berlin-Schönefeld notgelandete Regierungsflieger ist offenbar wesentlich stärker beschädigt worden als zunächst bekannt.

Wie der "Spiegel" aus internen Papieren berichtete, stellten Bundeswehr-Techniker an dem Jet des Typs Global 5000 "erhebliche strukturelle Beschädigungen" durch Knick- und Stauchungsschäden an beiden Tragflächen fest, da diese bei der dramatischen Landung den Boden berührt hatten. Möglicherweise sei der Rumpf verzogen, jedenfalls habe sich bei der Bruchlandung die Kabinenverkleidung gelöst.

Das Flugzeug war nach Angaben der Luftwaffe gerade bei einer mehrwöchigen Wartung beim Hersteller in Schönefeld gewesen und auf dem Weg zurück zum Flughafen Köln/Bonn, als eine Funktionsstörung angezeigt wurde. Die Piloten entschieden sich zur Umkehr. Bilder zeigen, dass der an sich als zuverlässig geltende Jet kurz vor der Landung in starker Schräglage und nicht stabil war.

Bei dem Notlandemanöver kippte der Jet dem Bericht zufolge in etwa 300 Meter Höhe plötzlich extrem nach rechts und verfehlte die Landebahn. Mit dem Seitenruder bekam der Pilot ihn mühsam wieder unter Kontrolle und konnte ihn auf dem Vorfeld des Flughafens auf den Boden bringen. Danach schlitterte er über Rasenflächen und mehrere Rollwege bis zur Landebahn. Ein Sprecher der Luftwaffe sprach später von einer „fliegerisch brenzligen Situation“.

Die Ermittler vermuten laut "Spiegel", dass die Spoiler auf den Tragflächen bei der externen Wartung falsch eingestellt worden sein könnten. Die Klappen unterstützen normalerweise sowohl Brems- als auch Lenkbewegungen.

In Schönefeld war es durch die Notlandung zu Störungen im Flugbetrieb gekommen. Nach der Landung der Bundeswehrmaschine wurden andere Flugzeuge zum Flughafen Tegel umgeleitet, die Abfertigung war zwischenzeitlich eingestellt.

Die Luftwaffe hat vier Bombardier Global 5000. Die Cityjets werden von der Flugbereitschaft auf Kurz- und Mittelstrecken unter anderem für den Transport von Mitgliedern des Parlaments und der Regierung eingesetzt. Die Maschinen bieten Platz für kleinere Delegationen von bis zu 13 Passagieren.

(Mit Material von dpa und afp)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort