Schwerer Unfall auf A3 bei Ratingen Beueler Badmintonspieler Erik Meijs stirbt nach Unfall

Düsseldorf · Schwerer Unfall auf der Autobahn 3 bei Ratingen. Zwei Lastwagen und fünf Pkw kollidieren, zwei Menschen sterben. In einer Duisburger Klinik erliegt der Beueler Badminton-Spieler Erik Meijs seinen Verletzungen.

Entsetzen beim BC Beuel: Der Kapitän der Badminton-Bundesligamannschaft, Erik Meijs, ist nach einem katastrophalen Verkehrsunfall auf der Autobahn 3 am Donnerstagabend gestorben. „Wir verlieren mit Erik einen tollen Spieler und eine großartige Person mit tollem Charakter", wurde der BC-Vorsitzende Roland Maywald auf der Homepage des 1. BC zitiert. "Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei Birgit, Eriks Eltern und seiner Schwester.“

Seinen Lauf nahm das Unglück am Morgen gegen 7.30 Uhr: Der 26 Jahre alte Niederländer, der in Bonn-Beuel zusammen mit seiner Lebensgefährtin, der Olympia-Teilnehmerin Birgit Overzier, wohnt, war auf dem Weg nach Mülheim. Der starke Berufsverkehr in Richtung Oberhausen ließ die Fahrzeuge auch hinter der Raststätte Hösel immer wieder ins Stocken geraten. In Mülheim wollte der Einzelspezialist – wie so oft – im Badminton-Stützpunkt trainieren. Doch dort kam er an diesem Tag nicht an. „Wir stehen alle unter Schock und haben mit großer Bestürzung von dem Tod erfahren“, so Bundesliga-Manager Maximilian Schneider. Auch in den sozialen Netzwerken ist die Anteilnahme groß.

„Gegen 7.35 Uhr kam es auf der BAB 3 zu einem schweren Unfall. Es sind mehrere Lkw und mehrere Pkw beteiligt“, hieß es in der ersten Meldung der Polizei. Und weiter: „Derzeit eine getötete Person, zwei Schwerstverletzte und eine noch unbekannte Anzahl von Betroffenen. Die Feuerwehr und der Rettungsdienst sind mit starken Einsatzkräften vor Ort. Derzeit ist die Autobahn komplett gesperrt.“ Erik Meijs, einer der zwei Schwerstverletzten, wurde in eine Duisburger Klinik geflogen.

Der Kleinwagen von Meijs bot ein Bild des Grauens. Die Rettungskräfte zerschnitten mit Spezialgerät das völlig demolierte Auto und bargen Meijs noch lebend. Per Hubschrauber wurde der Verunglückte abtransportiert. Seine Freundin, Eltern und Vereinsmitglieder machten sich sofort auf den Weg nach Duisburg.

Das Ausmaß des schweren Verkehrsunfalls gehe über das Alltägliche, was Rettungskräfte erlebten, weit hinaus, bekräftigte Feuerwehrsprecher Jan Neumann. Es habe auch erfahrene Einsatzkräfte schockiert.

Das war passiert: Ein 41 Jahre alter Berufskraftfahrer war mit seinem Lastwagen bei Ratingen in ein Stauende gerast, so die Ermittlungen der Polizei. Der Laster schob das Fahrzeug eines 34-Jährigen unter einen davor fahrenden Sattelzug. Der Fahrer wurde eingeklemmt und starb noch an der Unfallstelle. Durch diesen ersten Aufprall wurden weitere vier Fahrzeuge ineinandergeschoben, in einem der Autos saß der Kapitän des 1. BC Beuel. So wie Meijs erlitt auch eine 65-Jährige schwerste Verletzungen.

Gaffer verärgern Rettungskräfte

Zahlreiche Gaffer versuchten, die Unfallstelle zu fotografieren und zu filmen. Polizeibeamte, die auch im Stau gestanden hatten, stellten sich schließlich mit einer Videokamera an der Mittelleitplanke auf, um Gaffer im Gegenverkehr zu filmen und später ermitteln zu können. Die Schaulustigen sollen nun strafrechtlich verfolgt werden.

Die A3 Richtung Oberhausen blieb fast den ganzen Tag zwischen Ratingen-Ost und dem Kreuz Breitscheid für Bergungsarbeiten und die Ermittlungen gesperrt. Erst am späten Nachmittag gab die Polizei die linke und mittlere Fahrspur für den Verkehr frei. Drei weitere Fahrer wurden bei dem Unfall leicht verletzt, die Höhe des Sachschadens beträgt laut Polizei rund 250.000 Euro.

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