Von der Aristokratentochter zur Mode-Ikone Ausstellung zeigt die schönsten Kleider von Prinzessin Diana

London · Die Ausstellung „Diana: Her Fashion Story“ zeigt im Kensington-Palast in London die Kleider von Prinzessin Diana. Der Anlass: ihr 20. Todestag.

 Eine Fotografie von Prinzessin Diana und zwei ihrer Abendroben.

Eine Fotografie von Prinzessin Diana und zwei ihrer Abendroben.

Foto: dpa

Jedes Kleid erzählt eine Geschichte; manches ist weltberühmt. Und vielleicht lässt sich die Beliebtheit von Prinzessin Diana auch nur im Zusammenhang mit ihrer Garderobe erklären. So tanzte die damals 24-Jährige bei einem Staatsbankett im Weißen Haus 1985 auf Einladung des Präsidentenpaars Reagan lange mit Schauspieler John Travolta. Die Bilder gingen um die Welt. Ein Grund lag in der Erscheinung der Prinzessin. Sie trug ein mitternachtsblaues Samtkleid von Victor Edelstein. Das Stück wird ab heute im Kensington-Palast in London im Rahmen der Ausstellung „Diana: Her Fashion Story“ gezeigt. Wo die Prinzessin 15 Jahre lang gelebt hat, wird ihrer anlässlich ihres 20. Todestages gedacht.

Die Schau schildert anhand von 25 Outfits die Wandlung von „Shy Di“, der schüchternen Aristokratentochter, zur Mode-Ikone. Alles begann mit der jungen Lady Diana Spencer, die nur ein Kleid, eine Bluse und ein schickes Paar Schuhe besaß, bevor sie sich mit Prinz Charles verlobte. Den Rest borgte sie sich von Freunden, heißt es. Das Debütantenkleid von 1979 ist genauso ausgestellt wie die blass rosafarbene Chiffonbluse, die Diana für ein „Vogue“-Titelbild 1981 trug. Es erschien an dem Tag, an dem die Verlobung mit Prinz Charles verkündet wurde.

Diana lernte schnell. „Jeder, der mit ihr zusammengearbeitet hat, erinnert sich, dass sie genau wusste, was sie mag, und dass sie sehr aktiv am Aufbau ihres Images beteiligt war“, sagt Kuratorin Eleri Lynn. Lynn entdeckte bei ihren Recherchen überraschend wenig Videomaterial, auf dem die Prinzessin redet. „Die Diana, von der wir denken, sie zu kennen, rührt zu einem großen Teil von Fotografien.“

Ausstellung "Diana: Her Fashion Story"
13 Bilder

Ausstellung "Diana: Her Fashion Story"

13 Bilder

Vor allem in den ersten Jahren glich ihr Erscheinungsbild dem der Märchenprinzessin. Viele Schleifen und Rüschen, Tüll und Spitze – sie verkörperte die romantische Fantasie jedes kleines und großen Mädchens. Und schien sich allzu oft nicht wohl in ihrer Haut zu fühlen. „Wie alle Frauen musste sie erst ein Selbstbewusstsein entwickeln und als Frau wachsen – sie tat sie das vor den Augen der Welt“, so Co-Kuratorin Libby Thompson. Zunehmend kommunizierte Diana über ihre Kleidung, ging – nach royalen Standards – Risiken ein, testete Grenzen aus. So wagte sie es, bei Abendveranstaltungen in Hosen aufzutauchen und trug schwarze Outfits, was die royale Familie in der Regel nur im Trauerfall tut. Oft hatte sie zudem keine Handschuhe an und verstieß damit gegen das königliche Protokoll. „Dahinter steckte, dass sie den Hautkontakt bevorzugte, wenn sie anderen die Hand schüttelte“, so Thompson.

Diana nutzte jedes Outfit – als diplomatisches Werkzeug, aber auch, um ihre Persönlichkeit auszudrücken. Rund 130 öffentliche Termine nahm die meistfotografierte Frau der Welt im Jahr wahr. Viele Kleider von Staatsvisiten hatten Bezüge zum besuchten Land – oder waren so glanzvoll, dass Bilder in allen Zeitungen erschienen. Dazu gehört auch das in der Ausstellung zu sehende „Elvis-Kleid“ – eine mit Perlen und Pailletten bestickte, bodenlange Robe mit Bolero, entworfen von der Britin Catherine Walker, Dianas Lieblingsdesignerin, die mehr als 500 Kreationen für die Prinzessin schuf.

Als Diana und Charles im Dezember 1992 ihre Trennung bekannt gaben, änderte sich auch der Kleidungsstil. Diana präsentierte sich nun als eigenständige und selbstbewusste Frau. Sie begann mit dem Ende ihrer royalen Pflichten mehr auf ausländische Designer zu setzen, wie etwa Versace, von dem ebenfalls eine Robe ausgestellt ist.

Der Höhepunkt der Schau bleibt aber das „Travolta-Kleid“. Zwei Jahre nach dem großen Auftritt im Weißen Haus trug sie es noch einmal bei einem offiziellen Besuch – in Bonn.

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