Anklage nach Fund von mehr als 100 Kilo Sprengstoff

Zweibrücken/Lauterecken · Der Verdacht eines geplanten Anschlags hat sich nicht bestätigt, doch die Lagerung einer großen Menge an Explosivstoffen bringt zwei jungen Männern nun eine Anklage ein. Sie hatten einen Großeinsatz in der Westpfalz ausgelöst.

 Ein Panzerwagen sichert die Zufahrt zu dem Haus.

Ein Panzerwagen sichert die Zufahrt zu dem Haus.

Foto: Harald Tittel/Archiv

Fünf Monate nach ihrer Festnahme wegen des Besitzes großer Mengen Sprengstoffs hat die Staatsanwaltschaft Zweibrücken Anklage gegen zwei junge Männer erhoben. Ein 18-Jähriger aus dem westpfälzischen Lauterecken und ein 24-Jähriger aus Nordrhein-Westfalen sollen insgesamt 155 Kilogramm an illegalen und legalen Feuerwerkskörpern sowie Explosivstoffen gelagert haben. Die Ermittler rechnen sie nach einer Mitteilung vom Mittwoch der Pyrotechnik-Szene zu, in der Feuerwerkskörper gebastelt und verkauft werden. Außerdem stellten sie eine Nähe zu rechtem Gedankengut fest, einer Organisation oder Gruppierung gehörten die Männer demnach aber nicht an.

Der Fund hatte Anfang 2017 in der Westpfalz einen aufwendigen Einsatz ausgelöst: Spezialisten brachten zwei Tage lang mehr als 100 Kilogramm Sprengstoff aus dem Elternhaus des 18-Jährigen in Lauterecken in Sicherheit, wo der Großteil der Explosivstoffe gelagert war.

Knapp 90 Anwohner mussten für die gefährliche Aktion zwischenzeitlich ihre Häuser verlassen. Der Sprengstoff kam in einen Spezialcontainer und wurde mit einem speziell gesicherten Transportanhänger zum Truppenübungsplatz der Bundeswehr in Baumholder gebracht und entsorgt. Auch in Nordrhein-Westfalen musste Material unschädlich gemacht werden, das ebenso wie das in der Westpfalz gefundene von den Spezialisten als hochgefährlich eingestuft wurde.

Die beiden Männer waren am 29. Dezember 2016 festgenommen worden. Sie gaben an, das explosive Material für ein privates Silvesterfeuerwerk beschafft zu haben. Einen anfangs vermuteten Verdacht, dass die jungen Männer einen Anschlag in Kaiserslautern geplant haben könnten, hätten die Ermittlungen widerlegt, erklärte die Staatsanwaltschaft. Der Vorwurf der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat wurde fallen gelassen. Angeklagt wurden die Männer wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz, sie befinden sich in Untersuchungshaft.

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