Jennifer Grout Amerikanerin begeistert bei arabischer Castingshow

Beirut · Eine Amerikanerin als Siegerin einer arabischen Talentshow? Fast wäre dies der 23-jährigen Jennifer Grout gelungen. Die Sängerin scheiterte nur ganz knapp im Finale, sang sich aber in die Herzen des Millionenpublikums.

 Jennifer Grout.

Jennifer Grout.

Foto: ap

Die ganz große Sensation ist ausgeblieben: Die amerikanische Sängerin Jennifer Grout war als Favoritin in das Finale der arabischen Castingshow "Arabs got Talent" gegangen und am Ende auch unter den letzten drei Kandidaten. Der Sieg ging am Samstagabend in Beirut aber an Sima, eine Gruppe von Tänzern aus Syrien.

Die 23 Jahre alte Amerikanerin, die kaum Arabisch spricht, galt als die große Überraschung des TV-Musikwettbewerbs. Sie begeisterte das Millionenpublikum mit perfekt gesungenen Liedern klassischer arabischer Stars. "Es war eine sehr wichtige Erfahrung für mich", sagte Grout. Die Teilnahme habe sie animiert, noch besser arabisch zu lernen, um die Dialekte in der Region besser zu verstehen", sagte sie der Nachrichtenagentur dpa kurz vor Beginn des Finales.

Grout, die auch die arabische Laute Oud spielt, hat arabische Musik studiert. "Ich war für ein Jahr in Marokko, und dort habe ich von "Arabs got Talent" gehört, und mich entschlossen, mitzumachen", sagte die Sängerin aus dem US-Bundesstaat Massachusetts.

Die perfekt vorgetragenen Lieder ließen einige Zuseher skeptisch werden. Grout müsse arabische Wurzeln haben, wurde behauptet. Sie sei deshalb eher geschmeichelt als verärgert gewesen, meinte Grout. "Es scheint dass ich perfekt gesungen habe, deswegen glaubten die Leute, ich sei eine Araberin."

"Obwohl sie nicht gewonnen hat, hat dieses Mädchen ganz viel Talent", sagte Ali Jaber, einer der vier Juroren. "Sie hat gezeigt, dass arabische Kultur und Musik auch den Westen erreichen können."

Die Siegergruppe Sima, was auf arabisch "Himmel" bedeutet, widmete den Erfolg ihrem Heimatland Syrien. "Wir sind glücklich und geben unserem Land und den Menschen Syriens diesen Sieg", sagte Alaa, einer der Tänzer. In dem Bürgerkriegsland sind seit dem Ausbruch des Konflikts im März 2011 mindestens 100 000 Menschen getötet worden.

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