Kiefer eines Stegomastodon 9-Jähriger findet seltenes Fossil in Mexiko

Mexiko/Las Cruces · Er rannte, stolperte, fiel hin und fand ein Fossil. Jude Sparks ist gerade einmal neun Jahre alt, als er im November eine große archäologische Entdeckung macht.

Wie es zu dem Fund kam und welche ausgestorbene Art der mittlerweile zehnjährige Junge gefunden hat, erzählte er am Dienstag der New York Times in einem Telefoninterview. Jude war im November mit seiner Familie in Las Cruces spazieren. Als er sich vor seinem kleinen Bruder Hunter verstecken wollen, stolperte der damals Neunjährige und fiel hin. Er war über etwas gestolpert, was aussah wie ein altes Stück Holz.

"Aber die Stolperfalle hatte eine komische Form, ich wusste sofort, dass es nichts war, was man jeden Tag findet." sagte Jude der Times. Tatsächlich stellte sich der fossile Fund als großer Kiefer heraus. Sein Bruder Hunter habe gedacht, er würde zu einem Kuhschädel gehören. Ihre Eltern hielten es für einen Elefantenkiefer.

Die Familie fotografierte das Fossil um sich näher darüber informieren zu können. Aber ihre Recherchen brachten sie nicht weiter. Der Kiefer passte nicht zu einem Elefanten. Also musste es etwas anderes sein.

Familie Sparks schrieb eine E-Mail an den Biologie-Professor Peter Houde. Dieser referiert an der nahe gelegenen New Mexico State University. Im Interview mit der Times sagte dieser, er bekäme öfter Anrufe und E-Mails, in denen ihm Menschen mitteilen, Fossilien gefunden zu haben. Meist seien das aber keine größeren Funde.

Außergewöhnlicher Fund

Jude Sparks aber fand ein außergewöhnliches Fossil. Er fand Überreste eines lange ausgestorbenen Stegomastodon. Laut Houde ist es erstaunlich, dass das Fossil noch so gut erhalten ist. Sie zerfielen oft nach kürzester Zeit in Einzelteile. Die Familie hatte Glück, dass der Regen das Fossil an die Oberfläche brachte. Der Stegomastodon ist kein Dinosaurier, wie man vielleicht annehmen könnte. Er ist eine elefantenähnliche Kreatur. Die Eltern der Jungen lagen also gar nicht so falsch mit ihrer Vermutung.

Am Tag nach dem Fund kehrte die Familie an den Fundort zurück, um sicherzustellen, dass das Fossil nicht wieder begraben wird. Nach mehreren Monaten Arbeit mit einem professionellen Team wurde der Schädel im Mai vollständig ausgegraben. Die Tiere lebten vor etwa 1,2 Millionen Jahren. Zum Vergleich: Berühmte Dinosaurier wie der Tyrannosaurus Rex oder der Triceratops lebten vor rund 66 Millionen Jahren.

Peter Houde möchte das Fossil nun in der Universität ausstellen, um den Studenten die Möglichkeit zu geben einen solchen Fund untersuchen zu können, ohne eine lange Reise auf sich nehmen zu müssen. Er ist der Familie Sparks sehr dankbar, dass sie ihn kontaktiert haben. Ein solches Fossil müsse von Menschen ausgegraben werden, die sich mit der Materie auskennen. Hätten sie es selbst versucht auszugraben, hätte viel dabei zerstört werden können.

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