"Basis für einen Neuanfang"

Keine überschäumende Freude bei CDU-Politikern

Meckenheim. (hpf) Für Landrat Frithjof Kühn ist das Ergebnis der Abstimmung "ein deutliches Zeichen, dass die Bürger mit der Amtsführung der Bürgermeisterin nicht mehr einverstanden sind". Das Ergebnis hätten alle zu respektieren. Alle demokratischen Kräfte seien nun gefordert, mit konstruktiver Arbeit zu beginnen, die Meckenheim wieder handlungsfähig mache.

Der Kölner Regierungspräsident Hans-Peter Lindlar sagte, die Meckenheimer hätten mit großer Mehrheit erkannt, dass eine gute Zusammenarbeit zwischen Rat und Verwaltung nicht mehr möglich gewesen sei und daher "die Reißleine gezogen". Jetzt müsse zu geregelter Arbeit zurückgekehrt werden. Es sei gut, dass ständigen Rechtsstreitigkeiten nun beendet seien.

Auch der CDU-Kreisvorsitzende und nordrhein-westfälische Europaminister Andreas Krautscheid war erleichtert über Yvonne Kempens Abwahl. "Die Entscheidung ist die bessere Variante für ein friedliches Miteinander", sagte er. Dennoch empfinde er keine "überschäumende Freude, dazu ist in der Vergangenheit zu viel Porzellan zerschlagen worden". Nun ständen die Ratsparteien vor einer hohen Verantwortung, das klare Ergebnis sei "ein Auftrag von den Bürgern" und helfe auch, den Riss innerhalb der CDU zu kitten.

Der Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen (CDU) kommentierte das Ergebnis so: "Es zeigt, wie stark die Meckenheimer Bevölkerung mit der Sache beschäftigt war. Die große Beteiligung an der Abstimmung ist die Basis für einen politischen Neuanfang."

Stefan Raetz, Bürgermeister der Nachbarstadt Rheinbach, der wegen vermeintlicher Giftmüllvorkommen bei Flerzheim im Streit mit seiner Amtskollegin liegt: "Es tut mir um die Privatperson Kempen leid. Sie hat ohne Zweifel Fähigkeiten, die sie für die Stadt Meckenheim hätte einbringen können." Mit Kempens Abwahl sei das Thema Giftmüll beendet. Es gelte nach wie vor: "Wenn Anhaltspunkte da sind, müssen diese überprüft werden."

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