30 junge Wildpferde im Merfelder Bruch eingefangen

Dülmen · Die Hufschläge sind laut wie Donner und schon lange vor dem Einlaufen in die Arena zu hören. Rund 15 000 Zuschauer warten beim Einfangen der jungen Hengste im Merfelder Bruch auf diesen Moment. Wenn die Herde dann um die Ecke biegt, ist das Spektakel groß.

 Dülmener Wildpferde am Wildpferdfangtag im Merfelder Bruch bei Dülmen.

Dülmener Wildpferde am Wildpferdfangtag im Merfelder Bruch bei Dülmen.

Foto:  Ina Fassbender/Archiv

Traditionell am letzten Wochenende im Mai sind am Samstag im Naturschutzgebiet Merfelder Bruch die Wildpferde zusammengetrieben worden. Bei heißen Temperaturen gerieten 25 "Fänger" vor ausverkauften Rängen mit rund 15 000 Zuschauern mächtig ins Schwitzen: Sie trennten 30 junge Hengste von der Herde und fingen sie ein.

"Die Herde hat dieses Jahr etwa 400 Tiere", sagte sie zuständige Forstoberinspektorin Friederike Rövekamp am Samstag. In die Arena seien nur die Familiengruppen mit den ein Jahre alten Tieren eingelaufen. Der Fang sei ruhig und ohne Zwischenfälle verlaufen.

Anschließend wurden die jungen Hengste verlost und versteigert. Mit dem Erlös der Traditionsveranstaltung in der Nähe von Dülmen finanziert der Herzog von Croÿ als Besitzer der Herde deren Unterhalt. Im Naturschutzgebiet Merfelder Bruch lebt Europas letzte Herde dieser Art. Die jungen Hengste müssen aus der Gruppe herausgeholt werden, weil die Herde sonst über die Jahre zu groß würde. Außerdem gäbe es ansonsten auch Rangkämpfe mit älteren Tieren.

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