Rückreise aus Skiurlaub Trauer um 16 Todesopfer des Busunglücks in Italien

Verona · Tödliches Ende einer Schülerreise: Mitten in der Nacht prallt ein Bus voller Jugendlicher bei Verona in eine Straßenbegrenzung und fängt Feuer. Ein Lehrer rettet offenbar mehrere seiner Schüler. Die Trauer um die 16 Todesopfer ist in ihrer ungarischen Heimat groß.

 Kerzen und eine Rose liegen vor der Schule Szinyeri Merse Pal in Budapest. Bei einem schweren Busunfall auf der A4 nahe der italienischen Stadt Verona sind 16 Schüler und Lehrer tödlich verunglückt.

Kerzen und eine Rose liegen vor der Schule Szinyeri Merse Pal in Budapest. Bei einem schweren Busunfall auf der A4 nahe der italienischen Stadt Verona sind 16 Schüler und Lehrer tödlich verunglückt.

Foto: dpa

Auf dem Rückweg von einer Ski-Exkursion ist ein Bus mit ungarischen Schülern in Italien verunglückt und in Flammen aufgegangen. Mindestens 16 Personen seien ums Leben kommen und 26 weitere verletzt worden, sagte Polizeikommandant Girolamo Lacquaniti am Samstag. Das Fahrzeug sei auf dem Rückweg aus Frankreich kurz vor Mitternacht bei Verona in eine Leitplanke gekracht und habe Feuer gefangen. Die Heimat der Jugendlichen trauerte um die Opfer.

In der ungarischen Hauptstadt Budapest hing eine schwarze Flagge an einem Flaggenmast oberhalb der Eingangstür des Gymnasiums Szinyei Merse Pal. Rund 60 Schüler gedachten der Opfer vor der Schule, indem sie kleine Kerzen anzündeten und Blumen niederlegten.

„Wir kannten viele von ihnen, aber diejenigen, die uns am nahesten standen und mit denen wir täglich Kontakt hatten, geht es weitgehend gut“, sagte der Schüler Tamas Mezo. Seinen Angaben zufolge organisiert seine Schule jedes Jahr einen solchen Skikurs, zu dem meisten 50 bis 60 Jugendliche und einige Lehrkräfte fahren.

Busunglück in Italien
10 Bilder

Busunglück in Italien

10 Bilder

Ein Lehrer habe es geschafft, einige der Kinder zu retten, sagte Judit Timaffy vom ungarischen Konsulat am Unglücksort. Er habe sich dabei schwere Verbrennungen am Rücken zugezogen. Laquaniti sagte, insgesamt hätten 39 Personen überlebt. Die Toten seien stark verkohlt. Einigen der Verletzten gehe es sehr schlecht. 13 Insassen hätten keine medizinische Hilfe benötigt. Die Unglücksursache sei noch unklar.

Der Radiosender RAI meldete, einige Passagiere seien beim Unglück aus dem Bus geschleudert worden. Ein slowenischer Fernfahrer habe sich um die Verunglückten gekümmert, bis die Polizei eintraf. Der Mann habe berichtet, ihm sei ein Problem an einem der Räder des vor ihm fahrenden Busses aufgefallen. Er habe versucht, den Busfahrer zu alarmieren, doch der habe nicht schnell genug reagiert.

Ungarns Außenminister Peter Szijjarto sagte in Budapest, eine Person sei in ein künstliches Koma versetzt worden und schwebe in Lebensgefahr. Seinen Angaben zufolge verlor der Fahrer die Kontrolle über den Bus. Die Ermittler hätten keine Bremsspuren entdeckt. Das Fahrzeug sei gegen die Stütze einer Überführung geprallt, danach sei das Feuer ausgebrochen. Timaffy sagte, die Ermittler prüften die Möglichkeit, dass der Fahrer am Steuer eingeschlafen sei.

Die Überlebenden kamen in ein nahegelegenes Hotel, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Sie würden dort von den Ermittlern zu dem Unglück befragt. Bundeskanzlerin Angela Merkel kondolierte ebenso wie Italiens Präsident Sergio Mattarella und Außenminister Angelino Alfano.

Szijjartos Ministerium teilte mit, nach seinen offiziellen Informationen hätten sich 54 Passagiere - Schüler im Alter zwischen 15 und 17 Jahren und erwachsene Begleitpersonen - sowie zwei Fahrer in dem Bus befunden. Man gehe jedoch davon aus, dass tatsächlich mehr Menschen in dem Bus gesessen hätten. Weshalb, müsse noch geklärt werden. (AP)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort