Sturmtief „Axel“ spült Lego und Ü-Eier an Ü-Ei- und Lego-Safari auf Langeoog

Aurich · Kinder und Erwachsene reiben sich am Sandstrand von Langeoog die Augen: Nachdem erst zigtausende Ü-Eier samt Figuren angespült wurden, spuckt die Nordsee nun auch noch Legosteine aus.

 Zahllose bunte Eierkapseln mit Spielzeug liegen am Strand von Langeoog angespült im Sand. Über mehrere Kilometer säumen nun die Plastikeier - die offenbar über gute Schwimmeigenschaften verfügen - den Sandstrand der Insel.

Zahllose bunte Eierkapseln mit Spielzeug liegen am Strand von Langeoog angespült im Sand. Über mehrere Kilometer säumen nun die Plastikeier - die offenbar über gute Schwimmeigenschaften verfügen - den Sandstrand der Insel.

Foto: dpa

Nach mehreren Tausend Spielzeug-Plastikeiern werden jetzt auch noch massenweise Lego-Steine an der ostfriesischen Insel Langeoogangeschwemmt. Das Spielzeug stammt vermutlich aus einem Schiffscontainer, der am Mittwoch im Sturm über Bord eines Frachters gegangen und aufgeplatzt war.

Daneben trieben auch Unmengen von Plastiktüten mit weiteren Verpackungen an, wie Bürgermeister Uwe Garrels am Donnerstag sagte. Die Inselbewohner wollten eine große Aktion starten, um das Plastik aufzusammeln und zu entsorgen. „Das ist nicht mehr lustig, sondern eine große Umweltbelastung und höchst schädlich für Tiere“, sagte Garrels. Zuvor wurden bereits hunderttausende Überraschungseier angeschwemmt.

Die kleinen, bunten Ü-Eier-Kapseln wurden nach Polizeiangaben ohne Schokoladenüberzug und Alufolie über mehrere Kilometer verteilt an den Strand gespült. Da in der Region noch Schulferien sind, sammeln zahlreiche Kinder, Einheimische und Touristen jetzt das außergewöhnliche Treibgut.

Ein bisschen erinnert das Spektakel an die jährliche Haribo-Tauschaktion in Bonn, wenn die Menschen der Region tonnenweise Kastanien und Eicheln sammeln, um sie dann bei Haribo einzutauschen. Auf Langeoog kann man sich diesen Zwischenschritt dank Sturmtief „Axel“ sparen und die eingekapselten Ü-Ei-Figuren schlicht auflesen.

Damit beteiligen sich die fleißigen Sammler automatisch an einer umweltfreundlichen und gemeinnützigen Aktion, indem sie mit jedem gesammelten Ü-Ei nicht nur eine der bei Kindern und Sammlern begehrten kleinen Plastikfiguren bekommen, sondern auch verhindern, dass die Spielzeugkapseln zurück ins Meer gespült werden und von Meeresbewohnern verschluckt werden.

Die Gemeinde auf Langeoog will die Sammelaktion nun auch gezielt unterstützen und einen kompletten Kindergarten bei Niedrigwasser an den Strand entsenden, wie der NDR mitteilt. Ob sich die Taskforce an die Vorgaben des parteilosen Bürgermeisters Uwe Garrels halten wird, das potenzielle Diebesgut erst einmal sicherzustellen, sei dahingestellt.

„Ostern auf Langeoog“, titelte die Polizei in ihrer Pressemitteilung. Seitdem läuft die Geschichte viral. Unklar ist noch die Herkunft der Überraschungseier. Der NDR berichtet, dass die Ü-Ei-Figuren mit kyrillisch beschrifteten Beipackzetteln an Land kamen und legt die Vermutung nahe, dass eine Schiffsladung ihr eigentliches Ziel – Russland – etwas verfehlt hat.

Die Wasserschutzpolizei ermittelt.

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