Die Qual der Wahl Warner, Apple und Disney kündigen Streamingdienste an

Bonn · Bereits jetzt gibt es neben Amazon Prime und Netflix unzählige Streaminganbieter. Mit Disney, Warner und Apple haben jetzt drei weitere Big Player eigene Angebote angekündigt. Ein Überblick.

Netflix, Amazon Prime, Maxdome, Sky Store, Mubi oder auch Alleskino.de – bereits jetzt haben Film- und Serienfans eine große Auswahl an verschiedenen Streamingdiensten. Einen einzigen Anbieter, der alles bietet, gibt es nicht. Und auch in Zukunft wird sich die Zahl der Angebote weiter erhöhen.

Disney hat für dieses Jahr mit Disney Plus einen eigenen Streamingdienst angekündigt. Das bedeutet möglicherweise, dass Disney-Lizenzinhalte langfristig bei anderen Anbietern verschwinden werden. Dabei geht es nicht nur um Animationsfilme, sondern auch um Produktionen wie die Marvel-Filme (etwa die „Iron Man“-Reihe), „Star Wars“ oder „Fluch der Karibik“.

„Der Launch von Disney Play hat also auf jeden Fall das Potenzial, interessant zu werden“, glaubt der Münchner Videostreaming-Experte Maximilian Reichlin. Daneben hat auch Warner für 2019 einen Streamingdienst angekündigt, der Produktionen der Warner-Tochter HBO wie „Game of Thrones“ umfassen könnte.

Trend zu Eigenproduktionen

Um die Gunst der Nutzer buhlt demnächst auch Apple. Einen offiziellen Launchtermin gibt es noch nicht, nun gibt es aber Hinweise auf einen Starttermin im April oder im Mai. Wie Buzzfeed News berichtet, plant das Unternehmen am 25. März ein Event, bei dem es hauptsächlich um Abo-Dienste gehen soll.

Nach Angaben von CNBC sei geplant, Nutzern von Apple-Produkten wie iPhone oder Apple TV kostenlosen Zugang zu eigenproduzierten Inhalten zu geben. Zusätzlich können Inhalte weiterer Anbieter wie Showtime in das Programm aufgenommen werden.

Generell geht der Trend bei Streaminganbietern zu Eigenproduktionen, die dann exklusiv beim Anbieter verfügbar sind, sagt Simone Vintz von der Stiftung Warentest. Der US-Streamingdienst Netflix hat sich vor allem mit eben solchen selbst produzierten Originals wie "House of Cards" oder "Stranger Things" einen Namen gemacht. Diese Inhalte sind zumindest zu Beginn nur für Netflix-Kunden verfügbar. Einzelleihe gibt es bei Netflix nicht.

Viele verschiedene Anbieter

Anders verfährt Amazon Prime. Neben eigenen Produktionen, vor allem im Serienbereich, können Nutzer dort auch Filme leihen und kaufen, die der Streamingdienst nicht kostenlos zum Abruf bereitstellt. Bei Amazon ist das Video-Angebot im sogenannten Prime-Abo integriert. Wer also ohnehin Premium-Kunde des Online-Händlers ist, bekommt quasi gratis eine Video-Flatrate dazu.

Der deutsche Anbieter Maxdome setzt ebenfalls auf eine Kombination aus Flatrate und Einzelkauf. Das bringt dasselbe Problem wie bei Amazon mit sich: Die Flatrate für 7,99 Euro monatlich umfasst viele Filme, doch neue Kinoproduktionen und Serien kosten meist extra.

Darüber hinaus gibt es Streaminganbieter, die primär keine Abo-Modelle anbieten, sondern eher Einzelabrufe (Video on Demand). Dazu gehören etwa Alleskino.de, Apple iTunes Video, Chili, Flimmit, Google Play Filme & Serien, Microsoft Movies & TV, Mubi, Onlinefilm.org, Rakuten TV, Sky Store, Sony Playstation Video, Videobuster, Videociety oder Videoload. (mit Material von dpa)

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