Die Höhle der Löwen Unternehmer überzeugt die Löwen mit Hundewelpen

Bonn · Veganer Käse, Aufheizbare Kleidung und handliche Po-Duschen. In der neuesten Folge der Vox-Serie "Die Höhle der Löwen" setzten Tüftler und Erfinder wieder alles daran, Geldgeber für ihre Produkte zu gewinnen.

Es war wieder soweit: Sechs Jung-Unternehmen stellten sich in der Vox-Serie "Die Höhle der Löwen" dem kritischen Blicken der Investoren Judith Williams, Carsten Maschmeyer, dem Bonner Frank Thelen, Ralf Dümmel und der neu dazu gekommenen Dagmar Wöhrl.

Der Österreicher Markus König präsentierte der Jury den "Yumminator". Dabei handelt es sich um einen rutschfesten Napf für Tierfutter. 2016 hatte der "König der Löwen" das Produkt auf den Markt gebracht. Er forderte 125 000 Euro für 15 Prozent der Anteile an seiner Firma. Der Investor Frank Thelen staunte, nachdem der Napf-Entwickler aus Graz berichtet hatte, dass er in sechs Monaten bereits 25 000 seiner "Yummynator" verkauft habe.

König überzeugte die Jury mit kleinen Hundewelpen. Die Näpfe, die laut König sonst stark rutschen würden, bewegten sich kaum. Plötzlich lief ein Hund zu den Investoren und hinterließ knapp einen Meter vor ihnen einen Hundehaufen. Thelen stieg aus, weil das Geschäft mit Hunden zu weit von ihm entfernt sei. Auch die anderen Investoren hatten ihre Vorbehalte. Außer Ralf Dümmel: Er forderte fünf Prozent mehr an Anteilen. Der Österreicher willigte ein.

Veganer Käse für mehr als 12 Euro

Mudar Mannah und Rocky Wüst stellen einen Käse ohne Kuhmilch her. Die vegane Variante nennen sie "Happy Cheeze". In seiner Küche probierte Mannah, eine Alternative zum handelsüblichen Käse herzustellen. Im Internet lernte er Rocky Wüst kennen und die beiden steckten daraufhin eine Millionen in ihr tierfreies Käse-Projekt. Sie nutzen die Milch aus Cashewkernen für ihren alternativen Käse. Durch einen Fehler waren sie aber gezwungen, eine komplette Monatsproduktion wegzuwerfen. Ihr Traum war kurz vorm Platzen. Nun waren sie dringend auf unterstützendes Geld von den Investoren angewiesen.

Mit einem Käsekostüm reichte Rocky Wüst den Investoren die vegane Alternative. Sie überredeten sogar Ralf Dümmel, einen Happen zu probieren, obwohl der eigentlich keinen Käse mag. Beim Preis des Käses dürfte jedoch einigen der Geldanleger der Käse im Halse stecken geblieben sein: 12,95 Euro für einen 150-Gramm-Käse. Die Unternehmer wollten 500 000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile an "Happy Cheeze”. Maschmeyer und Thelen stiegen mit 30 Prozent Unternehmensanteilen ein.

Warme Kleidung und Kinderprodukte

Per App die Kleidung aufheizen

Joanna Wiese und Rustam Ismailov lernten sich in einem Hamburger Club kennen. Sie kamen auf die Idee, Einlegesohlen und Mützen zu entwicklen, die mit steuerbaren Wärmepads ausgestattet sind. Mit der App "Vulpés" sollen sich fröstelnde Nutzer an kalten Tagen in ihren Kleidern aufwärmen. In Hong Kong ließen sie eine kleine Menge der Sohlen anfertigen.

Für ihr Projekt benötigte das Paar eine Investitionshilfe von 200 000 Euro für zehn Prozent Firmenanteile. Die Mehrheit der Investoren hielt die Bewertung der Firma für unrealistisch. Alle Investoren hatten ihre Zweifel, doch lobten das Engagement der jungen Unternehmer.

Kostspielige Kinderprodukte überzeugen Investor

"Tukluk": Was sich anhört wie ein fernöstlicher Inselstaat, ist der Name für Kinderspielzeug. "Tukluks" sind verschiedene Formen, die durch Magneten miteinander verbunden werden. Entworfen hat es der 37-jährige Benedikt Kirsch. Bereits vor zehn Jahren hatte er die Idee, Produkte für Kinder zu entwickeln. Das Besondere dabei ist, dass Kirsch die "Tukluks" gemeinsam mit Kindern entwickelt. Seit einem Jahr sind seine Produkte erst auf dem Markt, obwohl er schon seit zehn Jahren daran arbeitet.

Gemeinsam mit zwei Kindern kam er zu den "Löwen" und mit Geldanleger Dümmel bauten die Kinder ein Haus, das aus 16 Teilen bestand. Diese 16 Stücke kosten allerdings über 1000 Euro. "Das ist aber sehr, sehr teuer", merkte der Bonner Investor Thelen an. Kirsch wollte 180 000 Euro für zehn Prozent an seinem Unternehmen. Maschmeyer und Thelen kritisieren die Produktpalette. Ralf Dümmel gefiel Kirschs Charakter: "Sie als Typ gefallen mir", so der Investor, "ich mache ihnen ein Angebot". Dümmel bot 180 000 Euro für 25,1 Prozent Anteile, woraufhin Kirsch einwilligte.

Ingwer-Shots und Po-Dusche

Auf Partys Ingwer-Shots trinken

Martin Bressem und Jonas Höhn aus Köln wollen Deutschland nach eigener Aussage gesünder machen. Der 27-jährige Bressem sagte bei der Präsentation vor den Löwen: "Wenig Schlaf, viel Stress, eine ungesunde Ernährung und exzessive Partys am Wochenende mit zahlreichen Hangovers." Seine Energie sei ständig im Keller gewesen.

Die beiden möchten nun alkoholfreie Partys veranstalten. Statt Bier und Cocktails gibt es bei den Freunden Ingwer-Shots und Frucht-Smoothies. Zusätzlich veranstalten sie Partys, auf denen die Besucher feiern und gleichzeitig Sport machen.

Die Investoren kritisierten, dass gut die Hälfte des geplanten Umsatzes durch Sponsoren zustande kommt. "Für die Sponsoren ist das bei euch eher ein Katerfrühstück", urteilte Maschmeyer und lehnte ab. Schlussendlich sicherte kein Investor Unterstützung für das Projekt zu.

Das Geschäft mit dem großen Geschäft

Oliver Elsoud und Frank Schmischke gründeten "HappyPO", wofür Schmischke sogar sein Studium hingeschmissen hat. Die die Jung-Unternehmer aus Berlin haben eine handliche PO-Dusche entwickelt.

Die wird am Wasserhahn befüllt und mit einem Brausenaufsatz verschlossen. "Tolle Erfindung", lobte Judith Williams, "Hygiene ist extrem wichtig." Trotzdem lehnte sie ab. Sie wolle sich nicht jeden Tag mit Po-Duschen beschäftigen. Investorin Dagamr Wöhrl stimmte dem Projekt jedoch als letzte Investorin zu, da ihr in deutschen Toiletten oft die Brause neben der Toilette fehle. Sie stimmte den geforderten 120 000 Euro für 25 Prozent an dem Unternehmen von Elsoud und Schmischke zu.

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