Tabaluga geht weiter Peter Maffay: "Ich bin genau wie Arktos nicht mehr so böse"

Berlin · Auch nach fast 50 Jahren Musikgeschichte feiert der Rockmusiker Peter Maffay Erfolge. Jetzt steht die größte seiner bisherigen Tabaluga-Tourneen bevor. Gedanken ob er das schaffen kann, macht sich der Musiker lieber keine.

 Der Musiker Peter Maffay geht mit "Tabaluga" auf Tour.

Der Musiker Peter Maffay geht mit "Tabaluga" auf Tour.

Foto: Friso Gentsch

Mit der neuen Tabaluga-Geschichte "Es lebe die Freundschaft" geht Peter Maffay mit seiner Band zum sechsten Mal auf Tournee. 1983 begann die Geschichte um den kleinen grünen Drachen Tabaluga.

Frage: Herr Maffay, welche Entwicklung haben Sie seit dem ersten Teil des Rockmärchens durchgemacht? Antwort: Ich bin genau wie Tabalugas Erzfeind Arktos auch nicht mehr so böse (lacht). Seit fast 50 Jahren bin ich jetzt im Musikgeschäft. In dieser Zeit gab es Häutungen, Metamorphosen, Einflüsse, Brüche, Heilungen - alles. Es ist der spannendste Beruf, den ich mir hätte aussuchen können und ich würde ihn wieder wählen.

Frage: In der neuen Tabaluga-Geschichte geht es um Freundschaft. Was macht für Sie einen guten Freund aus? Antwort: Ein Freund nimmt nicht Reißaus, wenn es einmal heiß wird. Er steht zu dir, auch wenn es brennt.

Frage: Arktos ist Tabalugas Erzfeind. In dem Märchen werden sie nun Freunde - hatten Sie selbst mal einen Feind, aus dem später ein Freund wurde. Antwort: Es gibt Leute, die ich nicht mag. Aber Feinde habe ich nicht. Feindschaft ist, glaube ich, etwas sehr Anstrengendes. Zwar ist es nicht weniger anstrengend eine Freundschaft zu pflegen. Aber es macht mehr Sinn.

Frage: Sie sind 67 geworden. Mit der neuen Tournee stehen Ihnen 64 Shows in knapp drei Monaten bevor... Antwort: Sie fragen sich, wie ich das schaffe? Glauben Sie mir, das frage ich mich auch. Bei dieser Tournee gehen wir bis an unser Limit. Aber wenn ich jetzt beginne, mir über das Wie Gedanken zu machen, gehe ich wahrscheinlich nicht mehr aus diesem Raum.

Frage: "Du wirst dann noch zu mir stehen, wenn ich längst ein Schatten bin" - ist eine Strophe ihres Songs. Steckt dahinter die Angst vor der Zeit nach dem Leben im Rampenlicht? Antwort: Nein. Sollte es einmal zu Ende gehen, habe ich nichts zu beklagen. Ich würde den Zeitpunkt, wann Ende ist, gerne selbst bestimmen. Aber an diesem Punkt bin ich noch nicht. Frage: Wird es noch eine siebte Tabaluga-Show geben? Antwort: Jetzt bringen wir erst einmal die sechste auf die Bühne und dann sehen wir weiter. Ich habe im Laufe der letzten Jahre festgestellt, dass mich die Stiftungsarbeit (Peter Maffay Stiftung) nicht nur zwangsläufig immer mehr beschäftigt, sondern auch sehr motiviert. Und dieser Schwerpunkt nimmt zu. Es kann durchaus sein, dass die Arbeit für die Stiftung irgendwann zu meinem wichtigsten Lebensinhalt wird. Ich werde nicht grundsätzlich auf Musik verzichten. Aber wenn sich der Rhythmus verändert, wenn andere Prioritäten reizvoller sind, werde ich zwar immer noch Musik machen, aber eher als Hobby. Befreit von Zwängen.

Frage: Was meinen Sie mit Zwängen? Antwort: Ich genieße musikalisch eine sehr große Freiheit. Aber natürlich muss ich mich auch an Verträge halten. Als ich mit 14 in meiner Schülerband gespielt habe, war meine musikalische Freiheit am größten.

ZUR PERSON: Peter Maffay wurde am 30. August 1949 als Peter Alexander Maffay im rumänischen Brasov (Kronstadt) geboren. 1963 zog er mit seinen Eltern in das bayerische Mühldorf am Inn. Seit Jahrzehnten feiert er große Erfolge mit seiner Musik. 1970 brachte er seine erste Single "Du" heraus. In den 80er Jahren entwickelte Maffay dann das Rockmärchen "Tabaluga". Die Tabaluga Kinderstiftung gründete er 2001 - er selbst ist Schirmherr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort