Was zusammengehört Neue West Side Gallery erzählt vom Leben an der Mauer

Berlin · Sie steht wie kaum ein anderes Bauwerk für die Teilung von Menschen, Nationen und Ideologien: die Berliner Mauer. Ein neues Kunstprojekt an ihrer Westseite macht auf den Alltag an diesem geschichtsträchtigen Ort aufmerksam.

Stefan Roloff präsentiert an der Berliner Mauer eine Installation von Videobildern zum Alltag im Kalten Krieg.

Stefan Roloff präsentiert an der Berliner Mauer eine Installation von Videobildern zum Alltag im Kalten Krieg.

Foto: Amira Mortada

An dem längsten noch erhaltenen Mauerstück in Berlin erinnert jetzt eine Open-Air-Installation an den Alltag der Teilung.

Unter dem Motto "Beyond the Wall/Jenseits der Mauer" zeigt der deutsch-amerikanische Künstler Stefan Roloff auf 229 Metern gigantisch vergrößerte Videostills aus den 80er Jahren, als er Menschen in unmittelbarer Nähe des Todesstreifens beobachtete. Ergänzt werden die Bilder um Porträts und Berichte von Zeitzeugen. Am Donnerstag stellte Roloff das Projekt vor. Von Sonntag an (13. August) ist es bis zum 9. November rund um die Uhr zu sehen.

Die Installation befindet sich auf der Rückseite der sogenannten East Side Gallery an der Mühlenstraße in Berlin-Friedrichshain. Auf der Ostseite entstand schon kurz nach dem Mauerfall eine 1,3 Kilometer lange Kunstmeile mit Werken von mehr als hundert internationalen Künstlern, die längst eine beliebte Touristenattraktion ist.

Die neue Installation entstand als Zusammenarbeit des Vereins "Kunst darf alles" mit der Kulturprojekte Berlin GmbH. Der Künstler sehe die Mauer als zeitloses Symbol von Angst, Feindschaft und Rassismus, hieß es. Die Abschottung von US-Präsident Donald Trump gegenüber Mexiko beweise, dass Mauern zwar abgebaut, an anderer Stelle aber mit gleichem Ziel wieder errichtet würden.

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