Staat gegen Künstler Kirill Serebrennikow weist Vorwürfe zurück

Moskau · Der Theatermacher und Filmregisseur Kirill Serebrennikow steht in Moskau vor Gericht.

 Kirill Serebrennikow im Verhandlungsraum in Moskau.

Kirill Serebrennikow im Verhandlungsraum in Moskau.

Foto: Pavel Golovkin

Im Strafprozess wegen angeblicher Unterschlagung hat der angeklagte russische Regisseur Kirill Serebrennikow Verwicklungen in die Finanzgeschäfte seiner Produktionsfirma zurückgewiesen.

"Ich war der künstlerische Leiter. Finanzfragen waren nie meine Kompetenz", sagte der Theatermacher am Dienstag bei einer Befragung im Moskauer Gericht.

Die Anklage wirft ihm vor, bei einem Theaterprojekt 133 Millionen Rubel (ca. 1,7 Millionen Euro) staatlicher Zuschüsse unterschlagen zu haben. Sie stützt sich dabei auch auf Angaben der Ex-Buchhalterin, die als Belastungszeugin mit den Ermittlern zusammenarbeitete.

Der Fall um den 49 Jahre alten Serebrennikow beschäftigt seit mehr als einem Jahr die russische Justiz. Der international renommierte Theatermacher, der seit seiner Festnahme im Sommer 2017 unter Hausarrest steht, kritisierte die Ermittlungen als politisch motiviert. Er bestreitet vehement seine Schuld. Im Hausarrest stellte Serebrennikow auch seinen Film "Leto" fertig, der seit der vergangenen Woche in deutschen Kinos gezeigt wird.

Neben Serebrennikow sind drei Mitarbeiter angeklagt, unter anderem der ehemalige Produzent Alexej Malobrodski. Bei seiner Befragung bezeichnete dieser Beweismaterial der Staatsanwaltschaft als Fälschung. Unterschriften unter Verträgen, die vor Gericht angeführt wurden, seien nicht von ihm, sagte Malobrodski. Er habe diese nicht abgeschlossen. "Das ist eindeutig nicht meine Unterschrift. Das ist ja nicht mal der Versuch, sie zu imitieren."

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