Dortmunder Ausstellung: Wer hat Angst vor Brutalismus?

Dortmund · In den Fünfzigern standen Sichtbeton-Bauten für den Aufbruch in eine bessere, futuristische Welt. Heute finden die meisten sie nur noch hässlich. Aber nicht alle. Der Dortmunder Kunstverein HMKV widmet der umstrittenen Schönheit dieser Gebäude eine Ausstellung.

 Das "Dortmunder U", ein Zentrum für Kunst und Kreativität.

Das "Dortmunder U", ein Zentrum für Kunst und Kreativität.

Foto: Bernd Thissen/Archiv

Beton-Klotzbauten aus den Sechzigern sind nur hässlich und gehören abgerissen? Nein, sagen immer mehr Fans, die solche - nach dem französischen Wort für Sichtbeton ("béton brut") "brutalistisch" genannten - Gebäude interessant und schützenswert finden. Dies hat der Hartware-Medienkunst-Verein (HMKV) beobachtet und widmet diesem Baustil im Dortmunder U jetzt eine eigene Ausstellung. Freitagabend wird sie eröffnet.

Ingesamt 21 künstlerische Positionen können Besucher sehen: Etwa Videoaufnahmen von Sprengungen zweier Häuser. Andere Arbeiten erforschen die Grundstoffe brutalistischer Bauten wie Stahl und Beton als Materialien. Oder sie rekonstruieren, welche Zukunftshoffnungen und Lebensentwürfe sich einst mit Bauten wie dem Bonn-Center verbanden, das im Februar gesprengt wurde. Die Ausstellung geht bis 24. September.

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