Volkslieder im Liederbuch des SS Aufregung um Geschenk von Heino

Düsseldorf · Die SPD ist empört: Schlagersänger Heino hat der NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach (CDU) ein Doppelalbum mit mehreren alten Volksliedern geschenkt - darin enthalten auch Lieder, die die SS in ihrem Liederbuch hatte.

 Ina Scharrenbach (CDU), Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, und NRW-Heimatbotschafter Heino halten auf dem Heimatkongress ein Schallplatten-Cover. Die Doppel-LP aus dem Jahr 1981 trägt den Titel „Die schönsten Deutschen Heimat - und Vaterlandslieder“.

Ina Scharrenbach (CDU), Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, und NRW-Heimatbotschafter Heino halten auf dem Heimatkongress ein Schallplatten-Cover. Die Doppel-LP aus dem Jahr 1981 trägt den Titel „Die schönsten Deutschen Heimat - und Vaterlandslieder“.

Foto: F. Berger/MHKBG/dpa

Schlagersänger Heino bringt Nordrhein-Westfalens Heimatministerin Ina Scharrenbach (CDU) in die Bredouille. Beim ersten NRW-Heimatkongress hatte der Sänger der Ministerin am vergangenen Wochenende ein äußerst heikles Gastgeschenk kredenzt: ein Doppelalbum mit mehreren alten Volksliedern, die auch die nationalsozialistische Terrororganisation SS einst in ihrem Liederbuch verewigt hatte, darunter „Wenn alle untreu werden".

Am Donnerstag legte die SPD-Landtagsfraktion in Düsseldorf eine Kleine Anfrage an die Landesregierung vor. Sie will wissen, wie Heino überhaupt zu einer Einladung gekommen sei. Dem 79-jährigen Düsseldorfer war in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder eine unkritische Haltung zu völkischem Liedgut vorgeworfen worden.

Scharrenbachs Ministerium teilte mit, Heinos Geschenke - insgesamt zwei Schallplatten und vier CDs - seien „bei der Übergabe nicht unter dem Aspekt der politischen Korrektheit überprüft worden“. Die Ministerin verwahre sich aber strikt dagegen, „in irgendeiner Weise mit der nationalsozialistischen Ideologie in Verbindung gebracht zu werden“.

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