30 Jahre Kölner Sommerfestival Masken, Schatten und Modern Dance

Köln · Das Künstlerkollektiv Flöz, „Shadowland“ von der US-amerikanischen Company Pilobolus und das Alvin Ailey Dance Theater sind die Highlights der Jubiläumssaison in der Kölner Philharmonie

 Virtuose Tänzer: Akua Noni Parker und Glenn Allen Sims vom Alvin Ailey American Dance Theater

Virtuose Tänzer: Akua Noni Parker und Glenn Allen Sims vom Alvin Ailey American Dance Theater

Foto: andrew-eccles

Obwohl das Jahr nur 365 Tage hat, trägt diese Partnerschaft dazu bei, dass das Publikum pro Jahr über 450 Veranstaltungen besuchen kann“, sagt Louwrens Langevoort über „seine“ Philharmonie. Und auch über das Kölner Sommerfestival ist der Intendant voll des Lobes. Sein Vorgänger Franz Xaver Ohnsorg und Michael Brenner von der Veranstaltungsagentur BB Promotion hatten das Festival 1988 ins Leben gerufen, um das in der Sommerpause verwaiste Konzerthaus mit Leben zu füllen: „Man bekommt Shows zu sehen, die sonst nicht in Köln Station machen.“

In diesem Jahr feiert der „Pausenfüller“ 30. Geburtstag. Aber mit insgesamt 1,5 Millionen Besuchern in drei Jahrzehnten hat er sich längst als Renner entpuppt. Allein 2016 konnte das Festival 41.000 Zuschauer verbuchen. Auch für die Jubiläumsausgabe (22. Juli bis 28. August) setzen die Macher auf den bewährten spartenübergreifenden Mix aus Neuem und Bewährtem. In fünf Wochen kann man Theater mit Masken und Schatten, Modern Dance und Tango genießen.

Eröffnet wird das Festival vom Künstlerkollektiv Familie Flöz. Wie der Name er ahnen lässt, war die Truppe ursprünglich im Ruhrgebiet beheimatet. Sie formierte sich 1994 an der Folkwangschule Essen, 2001 zog sie nach Berlin. Ihre neue Show „Teatro Delusio“ war die Sensation auf dem Edinburgh Fringe Festival 2016 und wurde seitdem über 600 Mal in 29 Ländern gezeigt. Ganz ohne Worte und mit Masken ist „Teatro Delusio“ eine Liebeserklärung an das Theater selbst. Vor und hinter den Kulissen spielen sich Dramen ab, werden Duelle ausgefochten und dutzendweise Herzen gebrochen. Zuletzt in Köln zu Gast waren die Flözer vor 25 Jahren. (Sa, 22. Juli, 20 Uhr, So. 23. Juli, 14 Uhr).

2011 begeisterte „Shadowland“ von der US-amerikanischen Company Pilobolus das Sommerfestivalpublikum in Köln. Nun folgt mit „Shadowland 2 – Das neue Abenteuer“. Vom 25. Juli bis 6. August entführt die Fortsetzung des getanzten Schattentheaters in eine düstere, totalitäre Zukunft, in der ein Liebespaar und ein Straußenjunges zu Hoffnungsträgern werden.

Zu den Stammgästen des Kölner Sommerfestivals zählt das Alvin Ailey Dance Theater. Vom 8. bis 13. August kehrt die international erfolgreichste Company der Vereinigen Staaten in die Domstadt zurück. Mit „Exodus“ von Hip-Hop- Choregraf Rennie Harris und „Four Corners“ von Ronald K. Brown präsentieren mehr als Top-Tänzer gleich zwei Weltpremieren. Ein Wiedersehen gibt's mit Alvin Aileys Meisterwerk „Revelations“ (1960), ebenso wie mit „Takademe“ (1999) von Robert Battle, das auch längst ein Klassiker ist.

Last but not least: das Tango-Musical „Tanguera“, das dem Kölner Publikum ebenfalls bereits vertraut ist. Vom 15. bis 20. August wird erneut mit viel Schmerz, Begierde und Leidenschaft die Geschichte der Immigrantin Giselle erzählt, die im Buenos Aires des frühen 20. Jahrhunderts ihr Glück sucht.

30. Kölner Sommerfestival, Philharmonie Köln, Weitere Infos: www.koelnersommerfestival.de. Karten u.a. in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.

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