Streit um Ausstellung: Düsseldorf hofft auf Kulturstiftung

Düsseldorf/München · Im Streit um die Absage einer Ausstellung über das Schicksal des jüdischen Kunsthändlers Max Stern hofft die Stadt Düsseldorf auf die Kulturstiftung der Länder. Die Stiftung hatte am Montag angeboten, zwischen der Stadt und den Erben des Galeristen zu vermitteln, der vor dem NS-Regime nach Kanada geflohen war. Dieses Angebot wolle man gerne annehmen, erklärte der Kulturdezernent Hans Georg Lohe der Deutschen Presse-Agentur am Montag.

 Ronald Lauder, Präsident des Jüdischen Weltkongresses, spricht auf einer Gedenkveranstaltung.

Ronald Lauder, Präsident des Jüdischen Weltkongresses, spricht auf einer Gedenkveranstaltung.

Foto: Czarek Sokolowski/Archiv

Eigentlich sollte die Ausstellung über den Kunsthändler (1904-1987) bereits im vergangenen Herbst stattfinden. Die Stadt Düsseldorf hatte die Schau jedoch abgesagt. Sie begründete dies mit aktuellen Auskunfts- und Restitutionsgesuchen in deutschen Museen und löste damit eine Debatte aus. Ronald S. Lauder, Präsident des Jüdischen Weltkongresses und Vorsitzender der Commission for Art Recovery, sprach von mangelndem Respekt.

"Wir werden in jedem Fall eine Tagung und eine Ausstellung durchführen. Für uns als Stadt ist das Thema Max Stern sehr wichtig", erklärte Lohe. Er hoffe, dass man das Projekt nun gemeinsam vorantreiben könne. Das "Max Stern Art Restitution Project" forscht seit Jahren nach rund 400 Kunstwerken aus Sterns Sammlung, die in der NS-Zeit verschwanden. Man schätze die wissenschaftliche Seite der kanadischen Forscher, betonte Lohe. "Wir alle wollen das dramatische Schicksal von Max Stern beleuchten."

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