Moderator gibt Comeback im Radio Thomas Gottschalk: "Domian ist weg, Thommy is back“

München · Thomas Gottschalk kehrt zu seinen Wurzeln zurück und macht wieder Radio. Am Abend lief seine erste Show auf Bayern 1. Dabei ging er auch auf die verstorbenen Prominenten 2016 ein - und wagte eine düstere Prognose.

Thomas Gottschalk hat sein Comeback beim Radio gegeben.

Thomas Gottschalk hat sein Comeback beim Radio gegeben.

Foto: dpa

Thomas Gottschalk (66) ist zurück im Radio: Am Sonntagabend präsentiert er im Bayerischen Rundfunk zum ersten Mal seine neue Sendung „Gottschalk - Die Bayern 1 Radioshow“. Er beginnt die Show - wie angekündigt - mit dem Lied „Back Home“ von Golden Earring. Und wer damit noch nicht verstanden hat, dass er wieder zurück zu seinen Wurzeln, zurück nach Hause, gekommen ist, für den gibt es direkt im Anschluss noch von Ozzy Osbourne „Mama, I'm Coming Home“. „Domian ist weg, Thommy is back“, sagt Gottschalk zur Begrüßung.

„Vorsicht, bei Bayern 1 steht ein Reifer am Mikrofon“, sagt Gottschalk, nachdem er kurz zuvor vor einem Reifen auf der Autobahn gewarnt hat. Sein Alter und das seiner Zuhörer sind ständiges Thema in der Sendung. In erster Linie aber geht es um ihn selbst, „den Thommy“. Er erzählt von Miley Cyrus, die ihm ein Haus abgekauft hat und davon, dass er vor der Hausübergabe noch schnell einen Berliner Bären, den Ex-Bürgermeister Klaus Wowereit ihm einst geschenkt hatte, mit der Schubkarre abtransportierte. Er sollte ihr nicht in die Hände fallen. Quasi als Ausgleich spielt er ihre Cover-Version des Beatles-Songs „Lucy in The Sky With Diamonds“, die Cyrus zusammen mit den Flaming Lips aufgenommen hat.

Ansonsten spielt er Songs von Johnny Cash, Fleetwood Mac, den Rolling Stones, den Scorpions, David Bowie und „Hallelujah“ von dem 2016 - wie Bowie - gestorbenen Leonard Cohen. „In meiner Programmzusammenstellung gibt es so viele Tote, dass selbst der „Tatort“ nicht mithalten kann“, sagt Gottschalk mit Bezug auf das Konkurrenzprogramm im ARD-Fernsehen - und: „Ich bin einer der wenigen Prominenten, die 2016 überlebt haben.“ Später fügt er hinzu: „Man hat das Gefühl, man gehört nicht dazu. Die Großen holen die Götter zu sich, den Rest lassen sie hier.“

Der zweite, noch deutlichere Bezug auf die übermächtige Fernseh-Krimi-Konkurrenz: Gottschalk holt sich Axel Milberg ins Studio, seines Zeichens Kieler „Tatort“-Kommissar. Mit ihm spricht Gottschalk über die Krimiflut im Fernsehen und schwelgt - wie die ganze Sendung über - in Erinnerungen.

Wie viele Menschen Gottschalk bei seiner „Retro-Sause“ („Münchner Merkur“) zuhören, ist nicht bekannt. Nach BR-Angaben schalten auf dem Sendeplatz am Sonntag zwischen 19 und 22 Uhr im Schnitt knapp eine halbe Million Hörer Bayern 1 ein. Ob sich das mit Gottschaks Amtsantritt ändert, wird sich frühestens in der nächsten Media-Analyse zeigen. Der BR zeigte sich am Morgen danach aber erwartungsgemäß begeistert, lobte Gottschalks „typische Spontaneität“ und zitierte zufriedene Hörer auf Twitter.

Gottschalk soll künftig an jedem ersten Sonntag im Monat im Bayerischen Rundfunk zu hören sein - dort, wo die Karriere des langjährigen „Wetten, dass..?“-Moderators einst begann. Jeweils drei Stunden lang „live aus dem Bayern 1-Studio im Münchner Funkhaus“. Seine erste Sendung schien ihm Spaß zu machen: „Arbeit ist das keine.“

Beim Radio will er es aber nicht belassen: Im Frühjahr wird er, dessen jüngere Versuche im Fernsehen nicht von übermäßigem Erfolg gekrönt waren, immer sonntags bei Sat.1 die aus den USA importierte Showreihe „Little Big Shots“ präsentieren, wie Ende 2016 bekannt wurde. Kinder sollen in der Sendung ihre unterschiedlichen Talente präsentieren. Nebenher wird Gottschalk aber auch RTL weiter die Treue halten. Unter anderem soll die Show „Mensch Gottschalk - Das bewegt Deutschland“ fortgesetzt werden.

Die erste Radio-Show hat Gottschalk übrigens dem Luther-Jahr gewidmet, wie er sagt: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders.“

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