Polizeiruf 110 aus Rostock Kiloweise Koks im Koffer

Der Polizeiruf 110 „Im Schatten“ zeigt das fast unsichtbare Netzwerk des Drogenhandels von kalabrischer Mafia und deutschem Zoll am Rostocker Hafen. Schlüssig erzählt und spannungsgeladen bis ans Ende.

 Bukow (Charly Hübner) und König (Anneke Kim Sarnau) verfolgen einen Drogenschmuggler am Hafen.

Bukow (Charly Hübner) und König (Anneke Kim Sarnau) verfolgen einen Drogenschmuggler am Hafen.

Foto: NDR

Nicht die Cosa Nostra aus Sizilien und auch nicht die Camorra aus Neapel. Die seit Jahren mächtigste Mafia Europas ist die Ndrangheta aus Kalabrien. Das spüren auch die Kommissare Alexander Bukow (Charly Hübner) und Katrin König(Anneke Kim Sarnau) in ihrem aktuellen Fall „Im Schatten“. Bei einer verdeckten Ermittlung am Rostocker Hafen zusammen mit den Kollegen vom Zoll kommen nicht nur zwei Menschen ums Leben.

Der leitende Zollbeamte wird tags darauf ebenfalls tot aufgefunden. Selbstmord ausgeschlossen. Ist er aus Rache eiskalt von der Ndrangheta umgebracht worden? Schließlich war er dem Drogennetzwerk der kriminellen Organisation zwischen Rostock und Skandinavien seit Jahren dicht auf den Fersen.

Doch schnell zeigt sich: Über die Besitzer italienischer Restaurants mit Ndrangheta-Verdacht ist nicht viel zu erreichen. Und so kommt König auch über das LKA an Informationen, die ins Umfeld des ermordeten Zollchefs und seiner Gruppe führen.

Dessen Pflegetochter Jana Zander (Elisabeth Baulitz), ebenfalls beim Zoll tätig, mischt bei den Ermittlungen mit. Und Bukow macht im Nachtclub seines Vaters Drogendealer dingfest um an die Hintermänner zu kommen. Das birgt durchaus eine gewisse Komik. Die unsichtbare Parallelwelt der kalabrischen Mafia in Deutschland und das trostlose, aber abhängige Alltagsgeschäft der Zollfahndung.

Der Polizeiruf 110 von Florian Oeller (Buch) und Philipp Leinemann (Regie) ist schlüssig erzählt und bis zum Ende spannungsgeladen. Die Wendung in der Täterfrage kurz vor Schluss kommt überraschender als bei vielen anderen Krimis.

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