Das Duell um die Welt Joko und Klaas mit Eigenblut zurück auf dem Bildschirm

Bonn · Das Duell um die Welt ist nach zweijähriger Pause zurück im deutschen TV. Erstmals wird das Format live ausgestrahlt und erreicht eine Traumquote. Über den Geschmack der Ausgabe lässt sich jedoch wie gewohnt streiten.

Skifahren auf der Asche des Ätna, der Verzehr von Blutwurst aus Eigenblut sowie eine Hängepartie über der Wüste Nevadas - die Mutter aller TV-Mutproben ist zurück. Nahezu zwei Jahre mussten sich die Fans gedulden, mit der gewohnten Mischung aus Leichtsinn, Ekel, Mut und Klamauk sind Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf in ihrem Duell um die Welt zurück auf die Bildschirme gekehrt und erreichten dabei eine Traumquote von 15,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Zum ersten Mal wurde die Pro7-Sendung live ausgestrahlt und erinnerte unweigerlich an die "Schlag den Raab"-Folgen vergangener Tage: Zu viele Werbeunterbrechungen und sinnlos lange Spiele.

Zwischen den zahlreichen Werbeblocks und Spielen wie Trolley-Boule oder Blindboxen gab es dann glücklicherweise auch noch die Einspieler, um die es in der fast fünfstündigen Sendung eigentlich geht: die Mutproben, wie immer stark in Szene gesetzt. Wie gewohnt stellten sich Winterscheidt und Heufer-Umlauf gegenseitig Aufgaben, für die sie bei Erfolg einen sogenannten Länderpunkt abstauben konnten. Allerdings scheint den Machern der Sendung ein wenig die Kreativität abhanden gekommen sein. Die vermeintliche Sprengung bei einer polnischen Abrissparty, die Winterscheidt im Haus "erleben" durfte, entpuppte sich als inszenierter Special Effect und damit Fake-Aufgabe.

Heufer-Umlauf absolvierte einen "Ballon-Swing", eine Abwandlung bereits absolvierter Herausforderungen - mit einem doch unterhaltsamen Höhepunkt: Heufer-Umlauf wurde offenbar im Unklaren über einen freien Fall des Ballons in 1000 Meter Höhe gelassen.

Auch wenn der Moderator schon seine Bekanntschaft mit Vulkanen gemacht hat: Die Idee, ihn auf Skiern den Ätna herunterfahren zu lassen, hatte dann doch ihren Reiz und bot atemberaubende Bilder einer ungeahnt schönen Natur. Nach einem Sturz brach Heufer-Umlauf den Versuch ab. Auch Winterscheidt musste bei einer Herausforderung passen. Der 38-Jährige wurde von seinem Wiedersacher nach Hongkong geschickt. Dort sollte er zunächst eine Blutwurst aus seinem eigenen Blut kochen und anschließend verzehren. Die Aufgabe "Kitchen ungenießable" quittierte TV-Koch Tim Mälzer nicht umsonst mit den deutlichen Worten "abartiger Rotz". Winterscheidt lehnte dankend ab.

Blind durch den Himalaya

Unterhaltsam wurde die Sendung immer dann, wenn der kindliche Schabernack-Trieb mit den Moderatoren durchging. So ließ Winterscheidt seinen Kompagnon unmittelbar vor der letzten Herausforderung in Nepal in dem Glauben, Blind von einem Esel durch den Himalaya geführt zu werden. Tatsächlich lief der Moderator wild fluchend im Kreis durch ein Dorf. Heufer-Umlauf wiederum ließ kurzerhand einen Doppelgänger zunächst zu einer Prüfung antreten. Doch selbst auf die Verwirrspiele des Moderators fiel dir Crew nicht rein.

Den Showsieg sicherte sich in dieser Ausgabe mal wieder Klaas Heufer-Umlauf, eine weitere Ausgabe soll es noch in diesem Jahr geben. Dass auch dann bei so mancher Prüfung die Grenze des guten Geschmacks deutlich überschritten wird, ist genauso Teil des Programms, wie die vermeintliche Lebensgefahr, in die sich die Protagonisten begeben. Das kann man mögen und glauben, muss man aber nicht.

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