Zwei waren immer eine zuviel

Irmgard Knef im Pantheon

Bonn. Als Hildegard Knef 2002 starb, war Ulrich Michael Heissigs Figur der Irmgard Knef bereits seit drei Jahren auf Deutschlands Bühnen zu sehen. Was die Aktrice und Sängerin von der Figur, die sich zwischen Parodie und Hommage bewegt, hielt und ob sie überhaupt Notiz von ihr genommen hat, ist nicht überliefert.

Ihre fiktive Zwillingsschwester Irmgard hat Hildegard überlebt und war mit ihrem bereits dritten Bühnenprogramm, "Die letzte Mohikanerin" im Pantheon zu sehen.

Kaum auf der Bühne macht sie in einem Lied sofort das Verhältnis zu ihrer berühmten Schwester klar: "Eines ist besser als keins und Eine ist besser als Keine aber zwei waren immer eine zuviel." Hilde habe Irmgard zu Beginn ihrer Karriere wissen lassen, es gäbe "auch sehr schöne Berufe hinter der Bühne".

Während Hilde also die Welt des Films und Theaters eroberte, blieb Irmgard in Berlin-Kreuzberg zurück. Hilde gewann Filmpreise, Irmgard interessierten nur die Sonderpreise im Supermarkt, wo Hildegard Hits sang sprach Irmgard Telefonansagen für die Post. Aber sie wusste sich zu helfen.

Mit Klara Leander, Helga Meysel, Renate Uhse und anderen verleugneten Schwestern gründete sie einen Verein und wurde aktiv. Stichwort: Heißer Herbst 1977. Wobei Irmgard da gleich einräumen muss, dass der bei ihren Mädchen "eher ein lauer Altweibersommer" wurde.

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