Sheva Tehoval im Opernfoyer Zärtlichkeit und Schmeicheln

Bonn · Sonderpreisträgerin der Bonner Opernfreunde gastierte in Bonn.

Bis die Sparte "Gesang" beim Deutschen Musikwettbewerb 1997 nach Berlin verlagert wurde, haben die Opernfreunde Bonn ihren eigenen Preis stets im Rahmen jener musikalischen Leistungsschau vergeben.

Im vergangenen Jahr nun hat man diese Tradition wieder aufleben lassen und der aus Brüssel stammenden Sopranistin Sheva Tehoval den mit 2000 Euro dotierten "Sonderpreis der Opernfreunde" zuerkannt. Ihre Bonner Gönner luden ein Jahr nach Übergabe zum Preisträgerkonzert ins Opernfoyer.

Tehoval hatte ein Programm vorbereitet, das ihr Ausdrucksvermögen grandios widerspiegelte: neben der (französischen) Arie der Manon, "Suis-je gentille ainsi?" aus Jules Massenets Oper "Manon", italienischer Belcanto aus Gioacchino Rossinis "Il Barbiere", Rosinas "Una voce poco fa", und aus Vincenzo Bellinis "I Capuleti e i Montecchi", Giuliettas "Eccomi in lieta vesta".

Aber auch und vor allem Mozart zählt zu den Stärken ihrer überaus "geläufigen Gurgel"; wunderbar warme Mezzofarben und (selbst im Pianissimo) treffsichere Höhe auch bei "Ach, ich fühl's" aus "Zauberflöte" oder einem glänzenden Koloratursopran geradezu auf die Stimmbänder geschriebenen "Mit Zärtlichkeit und Schmeicheln" aus "Die Entführung" (in der Zugabe).

Und dann ist da noch die Liedinterpretin Sheva Tehoval, die sich mit Claude Debussys Verlaine-Vertonungen, mit sehr intim gestalteten Liedern von Mendelssohn und Schubert ohne jede Diven-Attitüde stilsicher Gehör verschafft. Am Flügel: Elmira Sayfullayeva.

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