Saxofon beim Orgelfest: Konzert im Münster Witziger Walzer

Das 5. Bonner Orgelfest ist in vollem Gange und die Orgeln der Bonner Kirchen erklingen in den schönsten Konzerten.

Die Orgel des Bonner Münsters war am Samstag im vorletzten Konzert zu hören, bevor das Bonner Münster wegen der Renovierung für zwei Jahre geschlossen wird.

Musikalische Gäste des gut besuchten Konzertes waren die junge Saxofonistin Verena Richter und die renommierte Münchner Organistin Angela Metzger. Die Besetzung Saxofon und Orgel ist recht selten zu hören und das Repertoire für diese Besetzung entsprechend gering.

Dieses Problem hat Richter gelöst, indem sie selber komponiert. Mit "One For You" begann der Abend, einem frischen Stück, das an die Minimal Music eines Steve Reich erinnert. In eine ganz andere Epoche begaben sich die beiden Musikerinnen mit einer Bearbeitung von Albinonis Oboenkonzert d-Moll. Wunderbar weich erklang hier das Saxofon. Und die Orgel ersetzte das Orchester ganz anstandslos.

In zwei Orgel-Solowerken, der Choral-Improvisation über "Victimae paschali laudes" von Charles Tournemire und Karg-Elerts "Valse mignonne" op. 142, 2 überzeugte Metzger an der großen Klais-Orgel. So majestätisch wie der Tournemire erklang, so sehr machte Karg-Elerts an eine Kino-Orgel erinnerndes Stück schmunzeln. Mit feinen Differenzierungen waren die beiden Werke zu hören.

In ihren Solostücken, dem Flötenwerk "Syrinx" von Debussy und Brittens Oboenstück "Pan", spielte Verena Richter im Altarraum des Münsters klug mit Hall und Echo der Kirche. Zwischen anfänglich recht harschen und dann verzaubernd-sphärischen Klängen changierte Enjott Schneiders "Nekyia", ein Originalwerk, in dem die spezifischen Möglichkeiten der beiden Instrumente genutzt wurden. Heiterer Rausschmeißer war "Brasileira" von Darius Milhaud, gefolgt von einer Zugabe von Astor Piazzolla.

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