"Auf dem Holzweg" Wilma Gmeiner-Cormeau im Gärtnerhaus

BONN · Die ungewohnt kahlen Wände richten die Aufmerksamkeit unmittelbar auf eine lebendig präsentierte Installation. "Auf dem Holzweg" titelt Wilma Gmeiner-Cormeau ihr zehnteiliges Skulpturenensemble.

Obstbaumhölzer, Stammsegmente von Laubbäumen bilden das Kernmaterial der von der Steinbildhauerei kommenden Künstlerin. Auslöser dieses Kurswechsels bildete eine Lehrzeit bei Rudolf Wachter, an dessen prägnante Formensprache zwei nahtlos ineinander verzahnte Halbkreise erinnern.

Mit ihren Eleganz und Grazilität bekundenden Arbeiten entwickelt die seit 21 Jahren bei und in Bonn lebende Bildhauerin autonome Wege einer sensiblen Holzmodellierung. Die Natur und deren Strukturenvielfalt, organische und gelegentlich botanische Formfindungen sind dabei ausschlaggebend.

In der Regel erkennbar bleibt in Exponaten wie "Wächter" oder "Amazone" der ursprüngliche, oft bizarre Stammwuchs von Hölzern, deren Oberflächen- und Maserungsästhetik durch Bildhaueroperationen zum Blickfang mutiert.

Ein weiteres Merkmal ist das Herausmeißeln von sternenförmig verlaufenden oder an Blütenstempel gemahnende Kronen- oder Kopfpartien; diese Einkerbungen setzen sich fort in poetisch anmutenden Faltenwürfen, die wiederum figürliche Assoziationen auf den Plan rufen.

Das sehenswerte Bonner Debüt ist vermutlich der künstlerische Zapfenstreich der bald in ihre bayrische Heimat zurückkehrenden Bildhauerin.

Kurfürstliches Gärtnerhaus, Beethovenplatz, bis 18. April. Di -Sa 14 bis 18 Uhr, So 11 bis 14 Uhr.

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