Wenn das Laufwerk den Zugriff verweigert

Thomas Reis im Bonner Haus der Springmaus: Gibt`s ein Leben über 40?

  Freche Ausrutscher  sind sein Markenzeichen: Thomas Reis.

Freche Ausrutscher sind sein Markenzeichen: Thomas Reis.

Foto: Haus der Springmaus

Bonn. Thomas Reis, zu Gast im Haus der Springmaus, leidet darunter, die 40 überschritten zu haben. Da ist das Leben zwar noch nicht ganz vorbei - aber wo sind Spaß, Vitalität und Lebensfreude geblieben? Sich ein Radler "reinzuknallen", und gleich ein ganzes, kommt dann schon fast einer Orgie gleich, und ein "flotter Zweier" darf als wilde erotische Fantasie bezeichnet werden. Traurig. Aber natürlich besser als gar nichts.

Wenn er nicht über Sex sinniert, was übrigens sehr amüsant ist, startet Herr Reis politische Ausflüge, die ebenfalls amüsant sind. Und rasiermesserscharf. "Tja, Bush. Verfolgen sie seine Reden? Mich schon." Und wann war in Bayern gleich nochmal der letzte Regierungswechsel? 1945 oder doch 1923?

Sprung zu den Freien Demokraten: "Guido Westerwelle erinnert mich an ein Glühwürmchen, das als Berufswunsch Flutlicht angab." Und überhaupt sollten "viel mehr Politiker Fallschirmspringen pflegen. So ein schöner Sport."

Der Name des NPD-Politikers Holger Apfel animiert Reis zu der Assoziation "Pferdeapfel. Das Sündenfallobst aus dem Anus der Ahnungslosen." Und Italiens gelifteten Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi bezeichnet Reis kurzerhand als "mopsgesichtigen Faschings-Duce, der langsam zum Benito Plastilini wird."

Und wo soll der Midlife-crisis-gebeutelte Intellektuelle noch hin? Fitness-Studios kommen nicht in Frage, das sind für ihn "Zentren für angewandten Autismus", und Computer sind auch nicht ohne. Sie verändern nämlich die Wahrnehmung: "Wenn ich in der Kneipe bin, wundere ich mich, warum die Kellnerin nicht flackert. Keine Maus lässt sich mehr anklicken. Und wenn doch, verweigert das Laufwerk den Zugriff."

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