Museum Alexander Koenig Wanderausstellung zeigt wertvolle Schätze aus dem Untergrund

BONN · Wir heizen mit fossilem Brennmaterial, unsere Städte sind aus mineralischen Substanzen wie Zement und Steinen gebaut: Ohne die Nutzung geologischer Rohstoffe wäre die Industrialisierung undenkbar gewesen.

 Weiße Schätze im Museum Koenig: Ute Münch, Christian Melchers, Till Töpfer, Christian Alecke, Sabine Heine mustern verschiedene Gesteinsproben.

Weiße Schätze im Museum Koenig: Ute Münch, Christian Melchers, Till Töpfer, Christian Alecke, Sabine Heine mustern verschiedene Gesteinsproben.

Foto: Barbara Frommann

Heute verbraucht in Deutschland jeder Einwohner im Laufe von 80 Jahren mehr als 1000 Tonnen verschiedener Rohstoffe. Doch die Bodenschätze stehen nicht unbegrenzt zur Verfügung. Ihr Abbau wird immer teurer und aufwendiger, die Suche nach umweltverträglichen und nachhaltigen Gewinnungsmethoden ist wichtiger denn je.

Grund genug, auf Vorkommen, Abbau und Nutzen dieser Ressourcen sowie auf intelligente Recyclingmethoden ausführlich hinzuweisen. Unter dem Titel "Wertvolle Erde - der Schatz im Untergrund" ist ab Mittwoch eine neue Wanderausstellung des Forschungs- und Entwicklungsprogramms Geo-Technologien im Alexander-Koenig-Museum zu sehen.

Mit Broschüren, Bastelanleitung sowie Quizfragen sollen besonders Kinder für das Thema Ressourcenschutz sensibilisiert werden. Anhand von Gesteinsmaterial und Bohrkernen, Animationen und Filmen wird gezeigt, wie die verschiedenen Rohstoffe vor Millionen von Jahren entstanden sind.

Doch wie lassen sich die kostbaren Bodenschätze, die oftmals tief in Felsen oder unter dem Meeresboden eingeschlossen sind, finden und abbauen? Mit Leuchttafeln, Foto- und Filmmaterial bekommen die Kinder Antwort auf alle Fragen. Besonders imposant sind verschiedene technische Abbaugeräte, die ebenfalls besichtigt werden können.

Recycling ist jedoch immer noch der beste Ressourcenschutz. In der EU produziert jeder Bürger durchschnittlich 17 Kilogramm Elektroschrott. Allein in Deutschland fallen jährlich 1,1 Millionen Tonnen an, ein Großteil davon steckt in ausgedienten Handys. "Aus 40 alten Mobiltelefonen kann genauso viel Gold gewonnen werden wie aus einer Tonne Gestein", lernen die Besucher bei ihrem Rundgang durch die Wanderausstellung. Hinzu kommen noch Kupfer, Silber, Aluminium sowie Kunststoffe.

Einen Anstoß zum Nachdenken gibt sicher auch dieser Hinweis: Der Bau eines einzigen Mobiltelefons benötigt so viel Energie wie eine Stromsparlampe in rund 5000 Stunden. Müsste diese Energie mit dem Fahrrad erzeugt werden, so wäre man mehr als 1900 Stunden unterwegs.

Wozu metallische Rohstoffe im alltäglichen Leben unverzichtbar sind, das wird anhand einiger Beispiele aufgezeigt. Denn ohne die Nutzung der Mineralien würde es keine Werkzeuge, kein Kunststoffspielzeug aber auch keine Kosmetikartikel und Farben geben.

"Das Thema Rohstoffeffizienz ist in direktem Zusammenhang mit der Fauna der Erde zu betrachten. Sollten die Vorkommen eines Tages erschöpft sein, dann hätte das auch verheerende Auswirkungen auf die Tierwelt. Deshalb passt die Ausstellung inhaltlich wunderbar in das Museum Koenig", erläutert Professor Wolfgang Wägele, Direktor der Stiftung Zoologisches Forschungsmuseum.

Die Wanderausstellung "Wertvolle Erde - der Schatz im Untergrund" kann bis 2. November im Museum Alexander Koenig, Adenauerallee 160, besichtigt werden. Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr sowie mittwochs von 10 bis 21 Uhr.

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