Vokalensemble gastierte in der Rheinbacher Sankt-Martin-Kirche

RHEINBACH · Ein besonderer Genuss war der Auftritt des Vokalensembles Kölner Dom, dessen 30 Sänger klassische Chormusik vom Feinsten boten. Seit 1996 vertritt die Gruppe den Bereich Kammerchor an der Kölner Kathedrale.

Der Schwerpunkt des Repertoires liegt im Bereich der A-cappella-Chormusik von der Renaissance bis zu zeitgenössischen Kompositionen.

Eine Kostprobe präsentierte das Ensemble unter der Leitung von Eberhard Metternich in der voll besetzten Kirche Sankt Martin einem atemlos lauschenden Publikum. Dabei blieben sie auch bei achtstimmigen Chorsätzen von Praetorius und Palestrina immer durchsichtig und schwebend leicht im Ton.

Mit klarer Linie und homogenem Klang machten sie die an manchen Stellen spröde Musik lebendig und aussagekräftig. Berückend schön erklang das "Ave Maria" von Bruckner. Das "In dulci jubilo" von Praetorius ließ das Ensemble durch eine swingende Interpretation fast wie moderne Musik erscheinen.

Dass es diese genau so gut beherrscht, bewies es mit zeitgenössischen Chorwerken. Töne wogten wie Glockenschläge zwischen den Sängern hin und her, und man sah das Kind in der Wiege wie in Watte gepackt. Jede Wendung wurde perfekt abphrasiert, jede Pianostelle zum spannungsvollen Hochgenuss.

Bei dem "O magnum mysterium" von Lauridsen verteilten sich die Chorsänger im ganzen Kirchenraum und breiteten mit traumwandlerischer Sicherheit einen wundervollen Klangteppich aus.

Kleine Atempausen verschaffte Iris Rieg an der Orgel mit Interpretationen von Bach und Rutter. Mit reizvollen Registrierungen stellte sie die Charaktere der einzelnen Kompositionen eindrucksvoll heraus. Bei zwei Werken für Orgel und Chor erwies sich die Organistin als versierte Begleiterin. Nach ergriffener Stille dankten die Zuhörer mit begeistertem Applaus und entließen die Gastsänger nicht ohne zwei Zugaben.

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