Voca People begeistern in Philharmonie

Die A-cappella-Gruppe aus Israel feiet eine umjubelte Premiere beim Sommerfestival der Kölner Philharmonie.

 Die israelische A-cappella-Gruppe Voca People gastiert in der Kölner Philharmonie.

Die israelische A-cappella-Gruppe Voca People gastiert in der Kölner Philharmonie.

Foto: Thomas Brill

Köln. Diese Botschaft lässt sich hören: "Musik ist Leben, und Leben ist Musik." Das ist so in Binyamina im Bezirk Haifa, wo der israelische Schauspieler, Comedian, Autor und Regisseur Lior Kalfo einst den Ruf einer extraterrestrischen A-cappella- Formation namens Voca People vernahm und aus dieser anfangs verrückten Idee gemeinsam mit dem Komponisten und Musikproduzenten Shai Fishman eine ebenso liebenswert-verrückte Show kreierte.

Und das ist so in Köln, wo die drei Sängerinnen und fünf Sänger - von Kopf bis Fuß ganz in Weiß - jetzt bis zum 31. Juli beim 24. Sommerfestival der Philharmonie gastieren. Seit Veröffentlichung des ersten Video-Clips im April 2009 auf Youtube haben Millionen Zuschauer die Voca People ins Herz geschlossen.

Mit Jubel und stehenden Ovationen wurden sie nun auch bei der Kölner Premiere von den Erdlingen in der Philharmonie empfangen. Mag sein, dass der eine oder andere sich erst einmal mit der Sprache der Besucher aus Israel vertraut machen muss. Ein Wort aber ist von Anfang an deutlich zu verstehen und sozusagen der rote Faden dieser einzigartigen Show über 90 Minuten: Energia!

Tickets Karten in den GA-Zweigstellen und bei bonnticket.deDie bräuchten Beat On, Scratcher und Tubas, Alta, Mezzo, Barry-Tone, Tenoro und Soprana, um wieder auf ihren Heimatplaneten zurückkehren zu können. Und die Pyramide am Bühnenrand zeigt an, wie voll der Speicher ist. Geht es nach den Zuschauern in der Philharmonie, hat es damit allerdings gar keine Eile.

Ton in Ton, mit Herz und vor allem viel Humor erzählen die Voca People die Geschichte der Musik von Eric Levys "Ameno" über Irving Berlins "Puttin' on the Ritz" bis zu Erick Morillos Ohrwurm "I like to move it"; hierzulande mit dem Animationsfilm "Madagaskar" zum Hit avanciert.

Die Idee, die gut 70 Titel auf der Setliste in Medleys zu packen, erweist sich als ausgesprochen geschickter Schachzug, um den Sängern die Möglichkeit zu geben, ihr stimmliches Potenzial voll auszuschöpfen. Mimik und Gestik tun ihr Übriges. Und richtig zur Sache geht es mit einer grandiosen Techno-Nummer von Beat On und Scratcher. Da könnte es manchem Keyboard-Hersteller schon mulmig werden.

Kein Zweifel: Die Voca People haben eine Antenne dafür, was ihr Publikum will: "Viva Colonia" ist eine Verbeugung vor dem Gastgeber; die Vorliebe, Köpfe oder Arme der Zuschauer als imaginäre Musikinstrumente heranzuziehen, sorgt für Spannung - und das beileibe nicht nur in den ersten Reihen.

Vornehme Zurückhaltung wäre in diesem Fall also pure Vergeudung. Denn dem schrägen Charme dieser Vokalisten ist nur schwer zu widerstehen. Im Grunde ist es sogar unmöglich. Denn wie man spätestens auf dem Heimweg merkt, hat sich im Hintergrund der eigene Energiespeicher aufgeladen, und der Kopf steckt voller Musik. So soll es sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Ein Virtuose mit viel Gefühl
Konzert mit Bruce Liu in der Philharmonie Köln Ein Virtuose mit viel Gefühl
Zum Thema
Aus dem Ressort