Endenicher Harmonie Ten Years After

BONN · Zehn Minuten genügten "Ten Years After" im Sommer '69, um sich für immer ins kollektive Gedächtnis der Rockmusik zu spielen. In Woodstock stöhnte, schrie sich die kirschrote Gibson-Gitarre von Alvin Lee zehn Minuten lang an den Ort, an den sie gehört - "I'm Going Home". Von da an galt Alvin Lee als "schnellster Mann an der Gitarre". Eine besondere Auszeichnung in jener Zeit, als man lange Debatten führte, wer der beste in der Reihe der herausragenden Gitarristen sei. Lee starb im März dieses Jahres.

Seit Jahren ersetzt Joe Gooch Lee an der Gitarre. 2003 bewarb er sich bei den Gründungsmitgliedern Leo Lyons (Bass), Ric Lee (Schlagzeug) und Chick Curchill (Keyboard). Ein Glücksfall für alle. Mit ihm konnten die Männer die besten Stücke ihres kurzen Schaffens spielen, ohne verstaubt zu klingen und von den Meriten der Vergangenheit zu zehren.

Anfangs spielte er fast schüchtern an der Seite der Alten. Heute ist er unüberhörbar der Mittelpunkt der Band. Seine Gitarre betört in der Endenicher Harmonie Publikum wie Band, die wie in ihren besten Tagen ohne Anflug von Patina mit kompaktem Bluesrock brilliert. Bei "Love Like a Man" recken die, die mit den Alben von TYA aufgewachsen sind, die Faust: "Waren das Zeiten!" Gefühlte zwanzig Minuten spielen TYA "I Can't Keep from Crying" so eindringlich wie früher. Am Ende natürlich "I'm Going Home ... where I belong" - ins Hier und Jetzt.

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