Silvestershow in der Beethovenhalle

Improvisationstheater der Springmaus zeigt sein Können

Silvestershow in der Beethovenhalle
Foto: Springmaus

Bonn. Zur Einstimmung auf den Jahreswechsel konnten sich Comedyfreunde am frühen Silvesterabend in der Beethovenhalle vom Springmaus Improvisationstheater anheizen lassen.

Das Gala-Ensemble aus Georg Roth, Margie Kinsky und Paul Hombach lieferte ebenso routiniert wie inspiriert heitere Improvisationsspiele und Sketche, die einen beschwingten Jahresausklang sicherten.

Große Überraschungen waren nicht zu erwarten, trotz des Improvisationsfaktors. Die Spiele sind relativ bekannt, die Schauspieler lange genug dabei. Die größte Stimmung kam daher auch bei jener Nummer auf, die sich am schlechtesten vorbereiten ließ.

Kinsky und Roth spielten einem Ehepaar dessen Silvestertag vor, das durch Töne zu verstehen gab, was an der Darstellung richtig sei und was sofort korrigiert werden müsse.

Einige widersprüchliche Angaben sorgten schnell für ein höchst vergnügliches Durcheinander, das Roth schließlich sagen ließ: "Schatz, ich bin mir nicht sicher, ob wir Kinder haben."

Andere Nummern hingegen konnten weniger von solchem Zwang zur Spontaneität profitieren.

Der weitere Verlauf bewies die Regel: Die gelungensten Abende bei Improvisationstheatern sind jene, wo am meisten schief geht und dieser Silvesterabend gehörte einfach nicht dazu.

Hombach baute sogar die künstlerisch anspruchsvollste Nummer ziemlich weit aus. Er spielte auf dem Flügel das Lied "Hörst du die Regenwürmer husten?" (Bernd Stelters Variation des Hochzeitsliedes aus "My Fair Lady") so, wie verschiedene klassische Komponisten die Melodie vertont hätten.

Er kommt dabei zu keinem Ende und während Hombachs Können nur zu loben ist, sind die meisten Zuschauer doch für komischere Nummern in die Beethovenhalle gekommen.

Die Comedy-Urgesteine gingen trotz des riesigen Saales ohne besondere Zwischenfälle durch ihr Programm, heizten gezielt die Stimmung an und zogen nach knapp 90 Minuten plus Pause unter großem Applaus und im Beisein von Ensemble-Gründer und Kinsky-Ehemann Bill Mockridge ("Lindenstraße") von der Bühne.

Es war vielleicht nicht der beste ihrer Auftritte, aber bei einem Ensemble vom Format der Springmäuse reichte dieser Abend vollkommen aus, um ein Jahrzehnt mit bester Laune zu beenden.

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