Ausstellung auf dem Katharinenhof Riesiger Löwenzahn am Waldrand

Bad Godesberg · Auf dem Katharinenhof von Anne und Konrad Beikircher in Bad Godesberg zeigen 30 Künstler ab Sonntag ihre Außenskulpturen. Wie bereits im letzten Jahr soll es am Ende der aktuellen Ausstellung einen Preis geben.

 „Pusteblume“: Der Künstler Robin Kurka sieht seine rostrote Stahlskulptur als einen „Hoffnungsträger“ voller Leichtigkeit und Unbeschwertheit.

„Pusteblume“: Der Künstler Robin Kurka sieht seine rostrote Stahlskulptur als einen „Hoffnungsträger“ voller Leichtigkeit und Unbeschwertheit.

Wenn bei der Vorbesichtigung einige Akteure nicht so richtig mitspielen wollen, darf man einer alten Journalistenregel zufolge davon ausgehen, dass die Premiere hervorragend läuft. So gesehen dürften Anne und Konrad Beikircher bester Stimmung sein, wenn sie am Sonntag zur Eröffnung ihrer großen Ausstellung mit Außenskulpturen zu sich auf den Katharinenhof nach Bad Godesberg einladen.

Der heftige Platzregen beim Pressetermin, die während des Aufbaus abgebrochenen Schaufeln, kaputten Schubkarren und nicht zuletzt die geprellten Rippen, die der Hausherr sich zwei Tage zuvor bei einem Baumarkt-Unfall zuzog, müssen schließlich für irgendetwas gut gewesen sein.

Auf jeden Fall aber sind die Außenskulpturen, die auf dem weitläufigen Gelände des Katharinenhofes verstreut stehen, eine Besichtigung wert, auch bei schlechtem Wetter. Mehr als 40 Künstler haben, von einer Bildhauer-Jury ausgewählt, ihre Arbeiten beigesteuert. Gleich bei der Anfahrt zur Waldrandidylle begegnet man der leichtfüßigen rot-weißen Hausform, die Wlodek Stopa in die Krone eines gestürzten Baumes hineingebaut hat. Gegenüber, hinter einer Hecke, kauert eine Menschengruppe aus Beton des pakistanischen Künstlers Kohen Shaikh Amin.

Auf der anderen Seite des Hofes lässt die Kölner Künstlerin Marianne Roetzel eine Gruppe großer schwarzer Vögel auf die Wiese treten, und weiter unten, wo der Wald beginnt, reckt sich eine 3,40 Meter hohe „Pusteblume“ in die Höhe.

Robin Kurka sieht seine rostrote Stahlskulptur als einen „Hoffnungsträger“ voller Leichtigkeit und Unbeschwertheit. Während Karin Kunczik-Rüdiger eine Kanone mit überdimensionierter Sicherheitsnadel auf der Wiese abgestellt hat, arbeitet Heino Lonnemann noch an einem steinernen Rundbogen, der aus Eifeler Basaltkrotzen besteht.

Weitere bildhauerische Entdeckungen gibt es am Teich oder unter dem Dach der Trauerweide zu machen. Wie bereits im letzten Jahr soll es am Ende der aktuellen Ausstellung ebenfalls eine Prämierung geben. Für den mit 1500 Euro dotierten Publikumspreis – gestiftet von Peter Schmeisser und für Zustiftungen offen – können alle Besucher des Skulpturenparks auf dem Katharinenhof ihre Stimme abgeben.

Katharinenhof, Venner Straße 51, Bonn, geöffnet jeweils Sa und So 11-18 Uhr, Vernissage am 19. Juni ab 13 Uhr mit musikalischem Programm. Finissage mit Verleihung des Publikumspreises am 18. September ab 14 Uhr.

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