154.000 verkaufte Tickets Rekord für das Junge Theater Bonn

Bonn · Das Junge Theater Bonn ist trotz verlängerter Sommerpause weiter auf Erfolgskurs. Bis zum Sommer folgen noch drei Premieren

 Szene aus Astrid Lindgrens „Die Brüder Löwenherz“.

Szene aus Astrid Lindgrens „Die Brüder Löwenherz“.

Foto: Junges Theater Bonn

Mindestens zwei Stücke für die verschiedenen Altersgruppen möchte das Junge Theater Bonn pro Saison neu produzieren, erklärt Intendant Moritz Seibert beim Pressegespräch. Der Vorstand des JTB-Trägervereins hat seinen Vertrag übrigens vorzeitig bis 2023 verlängert, was angesichts des Erfolges nur allzu plausibel ist.

Trotz der verlängerten Sommerpause wegen des Umbaus des Stammhauses konnten die Zuschauerzahlen 2016 erneut gesteigert werden durch deutlich mehr Vorstellungen auf der Studiobühne im Metropol-Kuppelsaal und durch Gastspiele in anderen Städten. Darunter im Sommer 2016 insgesamt drei Wochen am Deutschen Theater München. In Bonn gab es in den beiden Spielstätten über 110.000 Besuche, hinzu kommt die Koproduktion von „Terror“ im Contra-Kreis-Theater mit noch mal 7610 Zuschauern. Mit fast 154.000 Tickets hat das JTB also all seine bisherigen Rekorde gebrochen. Was bei gleichbleibenden öffentlichen Mitteln (Stadt und Land zusammen 180.000 Euro) eine Senkung des Zuschusses pro Platz auf 1,17 Euro bedeutet.

Die drei bis zu den Sommerferien noch geplanten Neuproduktionen finden alle im großen Haus statt. Den Anfang machen „Die Brüder Löwenherz“ von Astrid Lindgren (Premiere am 22./23. April). Es ist eine berührende Geschichte der Kinderbuchautorin. Denn es geht um den Tod und die Konfrontation mit der Angst davor. Die wunderbare Geschichte wird für Publikum ab sieben Jahren inszeniert von Konstanze Kappenstein. Für Jugendliche ab zwölf Jahren inszeniert Intendant Seibert selbst „Löcher – das Geheimnis von Green Lake“ nach dem Bestseller von Louis Sachar (Premiere am 19./20. Mai). Nacherzählen kann man die verrückte Geschichte kaum, die damit beginnt, dass dem notorischen Pechvogel Stanley ein Paar übel riechende Turnschuhe auf den Kopf fällt. In jeder Vorstellung wirken zehn Mitglieder des Nachwuchs-Ensembles mit.

Das erwachsene Profi-Ensemble spielt bei der deutschsprachigen Erstaufführung von „Die Schnecke und der Buckelwal“ für Publikum ab vier Jahren (Premiere am 3. Juni). Es ist die vierte Koproduktion mit dem renommierten Londoner Kindertheater „Tall Stories“. Die Geschichte nach dem Bilderbuch der Grüffelo-Erfinder Julia Donaldson und Axel Scheffler wird auf der Bühne live auf der Bratsche begleitet von Marlene Zilias.

Zwischendurch gibt es am 28. Mai noch die vorläufig letzte „Open Stage Door“-Präsentation. Damit läuft die Anschubfinanzierung dieses Projektes mit vier Bonner Jugendzentren durch die „Aktion Mensch“ aus. Das JTB sucht derzeit noch nach Geldgebern für die Fortsetzung dieser vielseitigen theaterpädagogischen Arbeit.

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