Toys2Masters 2012 "Rap'n'Roll" begeisterte Publikum und Jury im Brückenforum

BONN · Der undankbarste Platz beim Bandcontest "Toys2Masters" ist der zweite: Dass Moderatorin Sherin Valentine das Akustik-Duo "State of mind" aus Aachen als Zweitplatzierten des diesjährigen Wettbewerbs ausrief, bekam im Jubel um den Sieger, den Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch verkündete, kaum jemand mit. Der heißt "DorfMusic" und kommt aus Oberpleis.

Ihr Auftritt bei der Finalrunde am Samstag im Brückenforum begeisterte gleichermaßen Publikum und Fachjury, die jeweils zu 50 Prozent das Ergebnis bestimmten.

"Die Band hat ihre Zeit am besten genutzt", sagte Projektleiter Christoph Scheel vom Musiknetzwerk, das den Wettbewerb zum 18. Mal ausrichtete, zum Jury-Ergebnis. Der Auftritt habe etwas Spezielles gehabt. "Die haben eine Performance hingelegt, die einfach überzeugt hat."

Die Hiphopper von "DorfMusic" waren aber nicht alleine auf der Bühne: Seit diesem Jahr spielen sie mit dem Rock-Ensemble "Peanut Butter Spirit Lover" zusammen. Die Proben seien da das Schlimmste gewesen, sagte Bandleader Toni Benoni alias Benjamin Ried. "Bei neun Leuten kann immer einer nicht." Aber sie haben einen fulminanten Auftritt hingelegt, der die gut 1000 überwiegend jungen Leute im Publikum mitriss.

[kein Linktext vorhanden] Die Musik, die sie gemeinsam mit "Peanut Butter Spirit Lover" machen, sei ein Crossover aus Hiphop und Rockmusik. "Wir nennen das Rap'n'Roll." Die fünf "DorfMusic"-Mitglieder hätten sich mit den Rockern zusammengetan, weil sie nicht mehr nur Rap machen wollten. "Wir versuchen, neue Wege zu gehen." Einer dieser Wege führt die Kombo nun in ein professionelles Tonstudio in Köln, wo beide Bands zusammen eine EP mit etwa sieben Songs aufnehmen werden - ein Teil ihres Gewinns.

Finale Toys2Masters
120 Bilder

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Außerdem stehe ein neues Album mit 15 Liedern an, sagte Ried. Und mit dem "Toys2Masters"-Titel im Rücken werde es sicher auch leichter, in Bonn gebucht zu werden - bislang eine recht schwierige Angelegenheit für die Oberpleiser. Man sei realistisch: "Wir werden kein Geld mit unserer Musik verdienen. Aber wir wollen so viele Menschen wie möglich mit unseren Texten erreichen. Und die sind immer autobiografisch", so Ried.

Hinter "DorfMusic" und "State of Mind" kam die Band "Rising Universe" aus Kerpen, die jüngste Band im Finale, auf Platz drei. Dahinter waren die "Smashbrothers" aus Bonn, "Fallen Leaves in June" aus Goch und die Bonner Deutschrocker von "Gunnar"auf den Plätzen vier bis sechs.

Insgesamt hatten mehr als 50 Nachwuchsbands in diesem Jahr am Wettbewerb teilgenommen, der junge Talente fördern soll. Auch die, die nicht gewonnen hätten, hätten etwas davon, meinte Ried: "Man kriegt jede Menge Kontakte." Die Bewerbungsphase für 2013 läuft bereits.

Infos auf www.toys2masters.com. Die Siegerband kann man auf www.dorfmusic.de kennenlernen.

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