Premiere der Komödie "Ein Seitensprung für zwei" im Contra Kreis Theater

Der in Bonn geborene René Toussaint ist einer der Protagonisten

Premiere der Komödie "Ein Seitensprung für zwei" im Contra Kreis Theater
Foto: Contra Kreis Theater

Bonn. Eigentlich ist die Welt von Leah Fischer (Verena Wengler) und ihrem Mann Paul (René Toussaint) doch in Ordnung. Die beiden Mittfünfziger aus irgendeiner gemütlichen Dachgeschosswohnung in irgendeiner ebenso gemütlichen deutschen Stadt leben glücklich zusammen - und das ganz ohne Kamasutra und tabulose Spielchen für aufgeschlossene Paare.

Davon mögen Singles träumen - einem Mann so verlässlich wie eine Standuhr und seiner Frau, solide und geerdet, bereitet dies alles schon seit langem keine schlaflosen Nächte mehr. Doch das ändert sich, als ihre besten Freunde Katja (Monica Kaufmann) und Dieter (Alexander Osteroth) die Initiative ergreifen.

Auf welche Weise und mit welchen Überraschungen und Konsequenzen für alle Beteiligten, das zeigt "Seitensprung für zwei", die neue Komödie von Lars Albaum und Dietmar Jacobs, die am Donnerstag, 14. Mai, Premiere im Contra Kreis Theater feiert.

Das Autorenduo liefert damit nach "Einmal nicht aufgepasst" (2003) und "Das andalusische Mirakel" (2006) bereits zum dritten Mal Stoff für einen unterhaltsamen Abend. Denn das Ganze läuft längst nicht so glatt, wie Katja, die hysterische Glamourlady mit Torschlusspanik, und Dieter, ein etwas in die Jahre gekommener Playboy, sich das vorgestellt haben.

Zwischen Seitensprüngen in der Theorie und in der Praxis können mitunter Welten liegen. Und schließlich haben die von den lustbetonten Singles für ihre scheinbar doch so furchtbar langweiligen Freunde ausgesuchten Objekte der Begierde wohl auch noch das ein oder andere Wörtchen zu sagen. Contra Kreis-Debütant Daniel Kuschewski und Kerstin Radt mischen da sportlich und lebensfroh mit.

"Von selbst wären Leah und Paul vielleicht gar nicht an den Punkt gekommen, aber angestachelt von den Freunden denken sie, sie sollten es vielleicht doch mal probieren" beschreibt René Toussaint die Lage der Protagonisten. Für den geborenen Bonner ist es nach "Die 39 Stufen" nun die zweite Rolle in Folge am Contra Kreis Theater. Er ist dort ein von "Seitensprung"-Regisseur Horst Johanning und vom Publikum seit langem immer wieder gern gesehener Gast.

Statt gefühlter 100 Rollen in der Kriminalkomödie von John Buchan und Alfred Hitchcock spielt Toussaint diesmal nur eine. Aber eine, die es in sich hat. "Das Stück hat Tempo und ist zeitgemäß", bringt Alexander Osteroth es auf den Punkt. "Die Geschichte an sich ist ein Klassiker, die Dialoge aber sind zum Teil ganz schön frech. Wir haben beim Lesen und bei den Proben schon viel zu Lachen gehabt."

Den moralischen Zeigefinger bekommt das Publikum nicht vorgehalten. Aber das Ensemble rechnet damit, dass die Zuschauer das Theater am Ende der Vorstellung durchaus um ein paar Erkenntnisse reicher verlassen könnten.

"Seitensprung für zwei", von 14. Mai bis 19. Juli, jeweils 20 Uhr, im Contra Kreis. Karten unter (0228) 63 23 07

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