Ode an Bonn - in fröhlichen Aquarellbildern

Jan Künster aus Ippendorf will mit neuen Ansichten seiner Heimatstadt Lebensfreude vermitteln

Ode an Bonn - in fröhlichen Aquarellbildern
Foto: Roland Kohls

Bonn-Ippendorf. "Bonn ist toll!" Eindeutig. Der Mann liebt seine Heimatstadt und ist leidenschaftlicher Maler. Jedem seiner dynamischen Bonn-Bilder ist die große Sympathie anzusehen.

Jan Künster, "ne waschechte bönnsche Jung", der sich in den vergangenen 25 Jahren vor allem mit seinen einzigartigen Pferdebildern in der ganzen Welt einen großen Namen gemacht hat, ist in der Bundesstadt kurioserweise relativ unbekannt.

Das wird sich sicher bald ändern. Denn der 58-Jährige hat sich - nach vielen Fragen und heftigem Drängen derer, die seine scheinbar lebenden Bilder so schätzen - endlich Zeit genommen, Ansichten seiner Stadt in Fröhlichkeit ausstrahlenden Aquarellen festzuhalten.

Nach großen Ausstellungen zum Jahresende in London, Lyon und Paris hat sich der pferdebegeisterte Künstler, der aber nach einem komplizierten Beinbruch das Reiten aufgeben musste, ab Neujahr konsequent mit Bonn befasst, ging offenen Auges durch die ganze Stadt, machte Fotos und legte dann los - mit dem Alten Rathaus.

"Anfangs wollte es nicht so recht gelingen", erinnert sich seine Ehefrau Milca, "da war er schon etwas unleidlich." Aber schnell platzte der Knoten, und auf edlem handgeschöpften Papier aus Frankreich, das jedoch schwer zu bearbeiten ist, und aus hochwertigen Aquarellfarben entstanden bis jetzt 26 Bilder - in der ganz typischen Künster-Manier.

Die Ansichten - vom Uni-Hauptgebäude über die Rathaus-Szene bis zum Beethovenhaus und dem Martinsbrunnen, aber auch dem Alten Zoll und dem Koblenzer Tor und der Godesburg - sind wie Momentaufnahmen. Wie ein Film, der für einen kurzen Augenblick angehalten wird. Gleich läuft er weiter.

Künster ist genau. Sehr genau, haarscharf an der Grenze zum Perfektionismus. Und er legt bei seinen Darstellungen großen Wert auf die Details - etwa bei der Regina Pacis, dem Pfau im Rathaus-Geländer, dem Erzengel Michael oder den beiden Zentauren, die die Uhr am Alten Rathaus einrahmen. "Knibbelsarbeit" liebt er.

Sein Ziel: Szenen der liebenswerten Stadt am Rhein so zu zeigen, wie er sie sieht. In kraftvollen und zugleich zarten Bildern, die dem Betrachter ein Lächeln ins Gesicht zaubern und gute Laune machen. So soll's sein. Er will Lebensfreude vermitteln - "mit Kunst, nicht künstlich", bringt es Tochter Tiffy auf den Punkt.

Die Originale sind 50x70 Zentimeter groß, die Kunstdrucke messen 40x50, 30x40 oder 20x30 Zentimeter. Sein ganz flaches Bonn-Panorama (30x74 cm) ist limitiert auf 299 Exemplare, und die Sonder-Edition des Alten Rathauses gibt es exakt 53 Mal. Die alte Postleitzahl Bonns lässt grüßen.

Die 666 Butzenfenster auf der Ansicht des Poppelsdorfer Schlosses (nicht mitgezählt die Spiegelungen im Weiher) wirken im größeren Format erst richtig. "Das war auch das aufwendigste Bild", erzählt Künster, der nach wie vor mit Feuereifer und großer Professionalität bei der Sache ist.

Am Wochenende werden die Bonn-Ansichten (mit hochwertigen Passepartouts in gebürsteten Aluminiumrahmen) offiziell vorgestellt. Das Bild des Rolandsbogens jenseits der Bonner Stadtgrenzen beschließt die Schau. Es soll aber nicht das letzte dieser neuer Kollektion bleiben. In Künsters Ideenbuch, das stets griffbereit ist und nachts neben seinem Bett liegt, steht schon eine lange Wunschliste neuer Motive - auch aus der Region.

Wenn ihm die neuen Projekte etwas Zeit lassen: Der Pferdekalender 2010 ist fast fertig, das neue Köln-Buch steht an, und zusammen mit seiner Frau ist ein weiteres Kochbuch geplant: Künsters Clowns reisen nach Italien... Außerdem warten immer neue Auftragsarbeiten: Pferdebilder in Lebensgröße. Unnachahmlich. Aber das ist eine andere Geschichte.

"Bonn und das Rheinland - gemalt von Jan Künster": Die neuen Bonn-Bilder werden am Samstag und Sonntag, 28. und 29. März, jeweils von 11 bis 18 im Atelierhaus, Gudenauer Weg 75, präsentiert.

Weitere Infos über die Bonn-Bilder unter www.bonn-kunst.de. Der Künstler stellt sich auf seiner Homepage www.jan-kuenster.com vor.

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