Klangskulptur von Bill Fontana Neue Töne vor dem Beethoven-Haus in Bonn

BONN · Das Beethoven-Haus eröffnet am Freitag Bill Fontanas Klangskulptur "Harmonic Time Travel" in der Bonngasse. Der Amerikaner ist neuer Stadtklangkünstler.

Vogelgezwitscher und Ludwig van Beethovens frühe Werke erklingen in der Bonngasse, denn der amerikanische Künstler Bill Fontana hat eine Klangskulptur vor dem Beethoven-Haus installiert. Auf Einladung der mit dem Beethoven-Haus kooperierenden Beethovenstiftung für Kunst und Kultur der Bundesstadt Bonn und in Kooperation entwickelte Fontana diese Klangskulptur für das Projekt „bonn hoeren“ über mehrere Monate. Am Freitag, 21. Juni, 16 Uhr, ist die Eröffnung von „Harmonic Time Travel“ vor dem Beethoven-Haus.

Für das Werk wurden im Beethoven-Haus eigens Tonaufnahmen mit Vibrationssensoren gemacht. Diese waren an den Saiten des historischen Flügels angebracht, den Beethoven einst selbst bespielt hatte. Auf einem zweiten Flügel spielte der Pianist Dmitri Gladkov frühe Klaviermusik des Komponisten. Die klangliche Basis der Klangskulptur Fontanas bilden die räsonierenden Harmonien in den stillen Saiten, die die Musik Beethovens in Schwingung versetzt. Tonaufnahmen der gegenwärtigen Klanglandschaft vor und hinter dem Beethoven-Haus ergänzen die historischen Klavierpassagen, so dass Klänge aus der Gegenwart die historische Zeitreise erweitern.

Schwebende Klangwolke

Über sechs Lautsprecherboxen an der Fassade sind die in einem Studio zusammengestellten Aufnahmen als eine Acht-Kanal-Komposition bis Donnerstag, 12. Dezember, täglich von 10 bis 18 Uhr zu hören. Maßgeblich betreut hat das Projekt Carsten Seiffarth, Kurator und Projektleiter von „bonn hoeren“. Besonders freut er sich darüber, Fontana für das Projekt gewonnen zu haben, „einen der bekanntesten und weltweit erfolgreichsten Klangkünstler“.

Nicht aufdringlich, sondern wie eine schwebende Klangwolke ziehen die beruhigenden Melodien durch die Fußgängerzone. „Die Entwicklung einer Klangskulptur für die Straße, in der Beethoven aufwuchs, veranlasste mich dazu, über das akustische Gedächtnis nachzudenken“, so Fontana. „Ein von Beethoven gespieltes Klavier, das zum Hörgerät für seine eigene frühe Klaviermusik und die gegenwärtige Bonner Klanglandschaft wird, erinnert an eine Zeitreise.“ Die Klangskulptur ist in spezieller Weise arrangiert, so dass die Besucher einen ortsspezifischen Klangraum durchwandern und sich dabei auf eine harmonische Zeitreise begeben – ganz dem Titel „Harmonic Time Travel“ entsprechend.

Beethoven-Haus Bonn, Bonngasse 18-20, bis 12. Dezember. Täglich 10-18 Uhr. Weitere Informationen im Internet unter www.bonnhoeren.de

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