Habbe & Meik im Pantheon Meister unter Masken

Bonn · Sprachbarrieren kennen Habbe und Meik nicht: Darauf braucht ihre Kunst keine Rücksicht zu nehmen. Um mit Koffern in der Hand und einer "sperrigen" Landkarte zwischen den Tischen und über die Köpfe der Zuschauer hinweg zu klettern und damit den bislang skurrilsten Weg zu wählen, der letztlich auch auf die Bühne des Pantheon-Theaters führt.

Auf dass die Vorstellung beginne. Und was für eine: "Gestisches Theater" nennen Hartmut Ehrenfeld und Michael Aufenfehn alias Habbe und Meik dies und haben jetzt in Bonn ein "Best of" aus gut 20 Jahren gezeigt.

Szenen aus ihren Programmen "Tiemwörk" und "Mon Dieu", zeitlose Magie für ein Publikum von acht bis 88. Weil es faszinierend ist, zu sehen, wie ausdrucksstark sogar eine starre Maske sein kann, wenn die Bewegungen ihr zuspielen. Der tollpatschige Malergeselle, der mit dem Po in der Leiter steckenbleibt, ist klassische Clownerie. Auch das gehört dazu.

Aber eine Bettdecke, die eines Nachts ihr Eigenleben entfaltet - in einem Augenblick bedrohlich und im nächsten anschmiegsam - das war so noch nicht im Pantheon zu sehen. Ebenso wie der Balanceakt der Straßenmusiker auf einem durch eine Leiter gezogenes Brett; so dass einem allein beim Zuschauen schwindelig werden könnte.

Rührende Komik, burleske Momente und etwas Akrobatik dazu machen aus Szenen, die auf den ersten Blick doch eigentlich ganz alltäglich sind, einen ebenso nostalgischen wie zeitgemäßen Theaterabend in rund 90 Minuten. Wer nun glaubt, dass sei ein Widerspruch und womöglich des Lobes zu viel, kann sich bei nächster Gelegenheit gern vom Gegenteil überzeugen.

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