Meditation in Form und Ausdruck

"Rad des Lebens" dominiert Kunst des Koreaners Yang Ho Yoon im Königswinterer Kunstforum Palastweiher

Meditation in Form und Ausdruck
Foto: Handt

Königswinter. (see) Die Kunst fürs Leben kreieren, nicht für die Kunst selbst - dieses Lebens- und Schaffensmotto hat der koreanische Maler Yang Ho Yoon verinnerlicht.

Der seit 2005 an der Won Kwang Universität in Korea als Professor tätige Künstler präsentierte nun seine Bilder sowie seine Vorstellung von "Die Natur Geist", so der Titel der Ausstellung, im Kunstforum Palastweiher.

Bereits in 2006 besuchte Yoon das Königswinterer Kunsthaus, wo er als Kurator die Werke seines ehemaligen Professors der Kunstakademie Düsseldorf vorstellte. Jetzt reiste er in eigener Sache an.

Dabei geht von den insgesamt 27 Bildern, die die Räumlichkeiten des Kunstforums schmückten, eine friedvolle Stimmung aus. Schlichte Formen und klare Farben prägen das Bild des Betrachters, nahezu formatfüllend. Die dominierende Rolle in der Bildsprache des koreanischen Künstlers übernimmt der Kreis, der, mal einfarbig ausgemalt, mal weiß belassen, in den Hintergrund eingebettet wird.

Wirken die auf quadratische Leinwände gebrachten Werke auf den ersten Blick nahezu sachlich und verschlossen, so entpuppt sich die Botschaft dahinter als umso wesentlicher und tiefgründiger: Hinter dem Kreismotiv verbirgt sich der Gedanken- und Lebensansatz des asiatischen Kulturkreises, das Symbol des Wiedergeburtenkreislaufes des Zen-Buddhismus.

Das "Rad des Lebens" ist ewige Bewegung und einzige Konstante zugleich, es eröffnet den meditativen Prozess durch das Sehen, die Idee der Harmonie vom Einzelnen und Ganzen liegt allem zugrunde. Während Gelb die Farbe des asiatisch geprägten Begriffs der Erleuchtung, stehe die Farbe Rot für Energie, erklärte Yoon.

Auch Bürgermeister Peter Wirtz lobte die Kunstsprache des Malers: "Sie stellen eine innere geistige Beziehung zu jedem Bild her, sie verbinden damit eine Lebensweisheit." Die Interpretation überlasse Yoon nicht dem Betrachter, vielmehr führe er ihn zum Sinn.

Auch der Sprecher des Kunstforums, Klaus-Uwe Meier, hieß den aus fernen Landen angereisten Gast herzlich willkommen, er sei ein "Freund des Hauses".

Die Ausstellung von Yang Ho Yoon ist noch bis zum Montag, 25. Juni, im Kunstforum Palastweiher zu sehen.

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