Ariana Grande in der Lanxess-Arena Lustige Katzenöhrchen

Der Abend bietet wenig Überraschendes. Fast alles ist vorhersehbar. Eigentlich braucht man hinterher nur noch Häkchen zu machen. Ähnelt das Außengelände einer Müllhalde? Ja. Weil die Fangemeinde schon Stunden vorher dort kampiert hat.

 Optisch perfekte Show: Ariana Grande in Köln.

Optisch perfekte Show: Ariana Grande in Köln.

Foto: Thomas Brill

Fängt das Konzert früh an und hört es früh auf? Ja. Weil die junge Frau, die Samstagabend in der Arena auftritt, ihre Popularität der Serie "Victorious" und deren Ableger "Sam & Cat" verdankt, die beide im privaten Kinder-TV-Sender Nickelodeon liefen. Ist es ausverkauft? Ja. Dauert es höchstens 90 Minuten? Wird alles aufgefahren, was eine US-Show zwingend braucht, um als opulent zu gelten? Gibt es nur eine Zugabe? Ja. Ja. Ja.

Die "Honeymoon"-Welttournee von Ariana Grande verzeichnet zwei deutsche Stationen. In der Lanxess-Arena begeistert die Italo-Amerikanerin 15 000 Fans - zumeist weibliche. Mit Katzenöhrchen-Haarreifen, die denen ihres Idols gleichen (der Serienname von Grande war Cat) und, je nach Alter, Teddybär im Arm oder perfektem Make-up, sorgen sie für eine Kreischkulisse, die lässig zehn Freibäder im Hochsommer toppt. Ihre Eltern umkreisen indes die Arena wie Trabanten. 2013 und 2014 hat Grande mit "Yours Truly" und "My Everything" zwei Nummer-eins-Alben hintereinander herausgebracht.

Mit 21 Jahren ist sie an der Spitze. Bei Stücken wie "The Way", "My Everything" oder "Lovin' It" schwebt sie auf einem riesigen Kronleuchter hernieder, posiert malerisch auf einem weißen Flügel oder steht todesmutig auf einem meterhohen Metall-Turm. Zu "Pink Champagne" perlt der Schaumwein rosafarben aus Magnumflaschen, die die Initialen AG tragen, goldene Feuerfontänen zischen, zehn Tänzer wirken wie von einer Feder angetrieben, die außer Kontrolle geraten ist.

Die Streicher fiedeln, als gäbe es kein Morgen mehr. In ihren knappen Kostümen (die viel Bein zeigen und meist sehr glitzern) mit High Heels und funkelnden Katzenöhrchen sieht die zierliche Sängerin mit den Kulleraugen und dem Pferdeschwanz fantastisch aus.

Angeblich singt sie auch fantastisch (vier Oktaven). Bei der wummernden, bis zum Anschlag aufgedrehten Kirmesbeschallung hört man das aber leider kaum.

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