Interview mit Schauspielerin aus Bonn Liza Tzschirner: Auf dem Weg nach Cornwall

Bonn · Die Bonner Schauspielerin Liza Tzschirner spielt nach der ARD-Telenovela "Sturm der Liebe" nun eine Hauptrolle in Rosemunde Pilcher. Im Interview spricht sie über Heimat und ihren Traum.

Ob als Schülerin am Jungen Theater Bonn oder als Studentin bei den Salzburger Festspielen. Liza Tzschirner stand schon früh auf der Bühne. Ihr Fernsehdebüt gab die Bonnerin 2013 in der ARD-Telenovela „Sturm der Liebe“. Im Januar ist die 29-Jährige in einer Hauptrolle in „Rosamunde Pilcher“ zu sehen. Im Interview erzählt die Schauspielerin von ihrer Heimat und von ihrem Traum.

Sie kommen aus Bonn. Was bedeutet Ihnen Heimat?

Liza Tzschirner: Bonn ist mein Zuhause. Da sind meine Familie und viele Freunde. Es ist der Ort, indem fast alles ist, meine ganze Geschichte. Ich zeige meine Heimatstadt gern Leuten und schwärme anderswo auch oft von Bonn. Mein Freund sagt mir dann, ich würde immer richtig angeben, dass ich Bonnerin bin. Aber die Stadt hat eben eine Lebensqualität und ist wunderschön. Deshalb bin ich in diesem Jahr von München auch wieder hierher gezogen.

Tzschirner: Es war von Anfang an klar, dass meine Rolle in „Sturm der Liebe“ endet und ich da nur für eine Staffel bleibe. Es war ja mein erster Dreh und als Berufseinsteigerin echt eine coole Sache, in diesem tollen Team dabei zu sein. Ich vermisse es schon sehr, mit den Kollegen am Set zu arbeiten. Aber jetzt stehen eben neue Aufgaben an.

Nach ihrem Debüt in „Pilcher“ im April sind Sie am 8. Januar in einer Hauptrolle zu sehen. „Pilcher“ ist in Ihrer Generation weniger beliebt. Was macht die Reihe für junge Leute dennoch besonders?

Tzschirner: Man denkt immer, das schauen die jungen Leute gar nicht, aber das stimmt so nicht. Diese Herz-Schmerz- und Märchenwelt mögen viele. Nach meinem Einsatz im Frühjahr haben mich Leute angesprochen und wollten ein Autogramm für ihre Mamas und Omas. Ich unterschreibe dann brav und lächelnd, aber für wen die Unterschrift wirklich ist, da bin ich mir nicht so sicher. Die Arbeit ist einfach super. Das habe ich schon beim ersten Dreh gemerkt. Und mal ganz ehrlich: Wer darf schon zum Arbeiten in Cornwall sein? Alleine dafür lohnt es sich.

Tzschirner: Ich liebe Kinder, und ich bin ein Humormensch. Vor meiner Karriere habe ich bereits als Assistentin einer Theaterpädagogin gearbeitet, und wäre ich nicht Schauspielerin geworden, hätte ich wohl etwas mit Kindern gemacht. Deshalb passte die Rolle super zu mir. Das Kindermädchen Natalie ist ein bisschen frech und redet schneller als es denkt. Da gibt es gewisse Parallelen zu meinem Leben.

Tzschirner: Ich habe im Theater und in meinen ersten Filmen und Serien immer eher eine melancholische, verliebte Frau gespielt. Ich kann mir aber auch vorstellen, mal dramatischer, böser aufzutreten. Auf „Wer hat Angst vor Virgina Woolf?“ hätte ich große Lust. Und ich schaue sehr gern – geradezu obsessiv – Krimis. Eine Rolle als Kommissarin wäre sicher reizvoll.

Tzschirner: Das wäre natürlich genial. Warum hat Bonn eigentlich keinen „Tatort“? Ich könnte dann als TV-Ermittlerin zum Beispiel einen „Mord im Opernhaus“ lösen oder so was. Aber es muss nicht unbedingt der „Tatort“ sein. Ich bin an vielen Dinge interessiert.

Tzschirner: Das möchte ich mir, wenn möglich, so lange es geht offen lassen. Gerade habe ich sehr viel Freude bei den Drehs für Film und Fernsehen. Aber ich möchte unbedingt auch irgendwann wieder im Theater spielen. Und am liebsten auch noch Hörbücher sprechen.

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