Pantheon Casino in Bonn Lars Redlich: Tolle Stimme, mäßige Pointen
BONN · Keine Frage: Es gibt nur wenige Vertreter der Kleinkunst-Szene, die Lars Redlich in gesanglicher Hinsicht das Wasser reichen können. Der ausgebildete Musical-Darsteller, der unter anderem schon Dr. Frank N. Furter ("The Rocky Horror Show"), Danny Zuko ("Grease") und Käpt'n Blaubär gespielt hat, hat eine fantastische Stimme, vielseitig, warm, in allen Lagen volltönend.
In seinem Solo-Programm "Lars but not least", das er jetzt in einem sehr intimen Rahmen im Pantheon Casino präsentierte, lässt er sie denn auch ausgiebig zur Geltung kommen - und verhaspelt sich dabei leider immer wieder im undurchsichtigen Konzept.
So meisterhaft Redlich, der in diesem Jahr für den Prix Pantheon nominiert war, seine Stimme auch beherrscht, so wankelmütig zeigt sich doch in manchen Momenten sein Witz. Recht alberne Lieder über C-Promis, die "schokobraune Granate von Sachsen" oder die immer wieder beschworene Schulzeit, treffen auf einen genial komponierten und mit viel Gefühl gefüllten Chanson oder einen etwas zappeligen Charleston.
Sobald Lars Redlich die ausgetretenen Pfade verlässt, stilistisch etwas tiefer in die Trickkiste greift und auch inhaltlich etwas konzentrierter arbeitet, kommt seine wahre Qualität zum Vorschein.