Kunstverein Swisttal feiert 20-Jähriges Bestehen im Alten Kloster Heimerzheim

Ausstellung mit neuen Arbeiten - Zum ersten Mal auch Absolventen der Alanus-Hochschule mit dabei

Swisttal-Heimerzheim. Einen runden Geburtstag feiert jetzt der Kunstverein Swisttal. Gegründet am 1. März 1988 mit dem erklärten Ziel, die Kunst aufs Land zu bringen und dabei auch über den eigenen Tellerrand zu schauen.

Das haben die Swisttaler in den vergangenen zwei Jahrzehnten auch getan. Zum Beispiel mit dem Blick nach Berlin, nach Rügen oder nach Alfter, wo junge Künstler ihren Abschluss an der Alanus-Hochschule machen.

So wie Alexander Frommer und Stephanie Uhres oder auch Katharina Klemm, Anna-Lisa Lippoldt und Bianka Schröder von der Gruppe 81 - benannt nach dem gemeinsamen Geburtsjahr. Diese Fünf zeigen eine Auswahl ihrer Arbeiten an diesem Wochenende bei der Ausstellung "20 Jahre Kunstverein Swisttal" im Alten Kloster in Heimerzheim.

Zusammen mit Keramik, Malerei, Quilts, Fotografien, Holzarbeiten und Skulpturen, Schmuck und Textilem von neun Vereinsmitgliedern. Darunter auch die Malerin Lisa Killian, die gemeinsam mit der Vorsitzenden Gerhild Bergknecht die Geschichte des Vereins Revue passieren lässt.

Von den damals 18 Gründungsmitgliedern gehören heute noch Wilfried Spoo, Gisela Braun und Ilka von Boeselager dem Kunstverein an. Der sich zum Ziel gesetzt hatte, Brücken zu schlagen und Berührungsängste bei denen abzubauen, die um Museen gemeinhin lieber einen Bogen machten.

Die Kunst aus dem Elfenbeinturm herausholen und für jeden Menschen erfahrbar machen - ein ehrgeiziges Ziel, das sich nicht immer problemlos umsetzen ließ. So fehlte dem Kunstverein nach einer anfangs aktiven Phase Anfang der 90er Jahre plötzlich der Schwung. Bis er 1994 unter Leitung von Anne Kilian wieder neu belebt wurde.

Da es damals noch keine eigenen Ausstellungsräume gab, zeigten die Mitglieder ihre Arbeiten im Zehnthaus im Odendorf, in der Raiffeisenbank Rheinbach sowie in den Rathäusern in Alfter und Bornheim. Erst 1999 nach Renovierung des Alten Klosters in Heimerzheim wurde der Kunstverein endlich "sesshaft". Seither stellt er in der ersten Etage regelmäßig aus.

2003 präsentierten zehn Künstler des Kunstvereins Rügen dort ihre Werkschau. Im Jahr 2001 kam es zum offenen Bruch innerhalb des Vorstandes, und die Vorsitzende Anne Kilian ging fortan ihre eigenen Wege, andere Mitglieder folgten ihrem Beispiel.

Doch der Kunstverein ließ sich von dieser Krise nicht aus der Bahn werfen. 2002 übernahm Gerhild Bergknecht den Vorsitz, den sie heute noch inne hat. Die Mitgliederzahl liegt seit einigen Jahren konstant bei rund 60, die meisten davon sind selbst keine Künstler, sondern fördernde Mitglieder.

Ob Malerei, Bildhauerei, Fotografie oder die Arbeit mit Ton, Schmuck oder Stoffen: Jede Form bildender Kunst genießt im Kunstverein den gleichen Stellenwert. Offen sein für Neues, und zu sehen, wie sich unterschiedliche Arten von Kunst untereinander inspirieren - das steht für Gerhild Bergknecht ganz oben an.

Zugleich ist es erklärtes Ziel des Vereins, zeitgenössische Kunst zu fördern, die durchaus auch progressiv sein kann und soll. Wobei die Präsentation experimentelle Formen im ländlichen Raum mitunter eine Gratwanderung darstellt, die zu Diskussionen während der Ausstellung anregt. Auch das geschieht im Sinne der Heimerzheimer Künstler sowie ihrer Freunde und Förderer aus ganz Swisttal und angrenzenden Kommunen.

Über die eigenen Ausstellungen hinaus gibt der Verein unter anderem auch Malkurse, organisiert den Besuch bedeutender Museen und pflegt Kontakte zu befreundeten Künstlern und Vereinen wie beispielsweise den "Kollegen" aus Rügen. Und er ist an diesem Wochenende zu Recht auch ein Stück weit stolz darauf, trotz gelegentlicher Rückschläge in den vergangenen 20 Jahren inzwischen schon volljährig zu sein.

20 Jahre Kunstverein Swisttal, Eröffnung Sonntag, 6. April, 11 Uhr im Alten Kloster Heimerzheim. Bis 13. April, samstags, 15 bis 18 Uhr, sonntags 11 bis 18 Uhr.

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