Spitzenmusiker aus ganz Deutschland Streicherphilharmonie gibt Konzerte beim Beethovenfest

Bonn · Mit Mozart, Beethoven und nach Troisdorf, Meckenheim und Rheinbach. Im nächsten Jahr feiert das Ensemble mit Konzerten in allen 16 Bundesländern 30 Jahre deutsche Einheit.

Wenn das Bonner Beethovenfest den „Mondschein“ zum Motto erkürt, sollte ein Werk natürlich nicht im Programm fehlen: Wolfgang Amadeus Mozarts Serenade „Eine kleine Nachtmusik“. Diese Musik zeigt sich völlig unbeeindruckt von der dunklen Seite der Nacht, die erst die Romantik für sich entdecken sollte. Mozarts „Kleine Nachtmusik“ steht für das Schöne der Musik schlechthin. Ihren wirklichen Zauber entfaltet sie freilich nur in erstklassigen Interpretationen, wie man sie von der Deutschen Streicherphilharmonie erwarten darf, die mit dem ersten Satz daraus ihre Konzerte beim Beethovenfest am Donnerstag, am Samstag und am Sonntag eröffnen werden. Die kleine Festivaltour führt die noch sehr jungen Musikerinnen und Musiker nach Troisdorf, Meckenheim und Rheinbach.

Wie das Bundesjugendorchester (BJO) hat auch die Deutsche Streicherphilharmonie (DSP) ihren Stammsitz in Bonn. Doch während das BJO unter dem Dach des Deutschen Musikrates organisiert wird, steht die DSP unter der Obhut des Verbandes Deutscher Musikschulen. Auch die DSP ist ein Bundesauswahlorchester mit verschiedenen Arbeitsphasen und Konzerten im ganzen Land, gelegentlich auch im Ausland.

Die Musikerinnen und Musiker sind zwischen elf und 20 Jahre alt

Für die drei Auftritte beim Beethovenfest haben sich die zwischen elf und 20 Jahre alten Musikerinnen und Musiker in Berlin fit gemacht, wo sie regelmäßig bei Mitgliedern ihres Patenorchesters, des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin, unterwiesen werden. Der Dirigent des 1973 in der damaligen DDR gegründeten Nachwuchsensembles, Wolfgang Hentrich, ist ein Spezialist für das Musizieren mit Streichinstrumenten: Er gibt seit Mitte der 1990er Jahre in der Dresdner Philharmonie als Konzertmeister den Ton an.

Die Leitung der DSP übernahm er 2013 als Nachfolger von Michael Sanderling. Die Auftritte beim Beethovenfest sind in gewisser Weise ein Vorgeschmack auf 2020 – wobei nicht allein Beethoven Anlass zum Jubeln ist: Das ehemals ostdeutsche Nachwuchsprojekt feiert dann mit Konzerten in allen 16 Bundesländern „30 Jahre deutsche Einheit“, wie Orchestermanagerin Brigitte Baldes mitteilte. Eröffnet wird das Projektjahr mit einem Konzert unter Leitung von Hentrich im Januar im Dresdner Kulturpalast. Zum Tourfinale, das am 2. Dezember 2020 im WDR-Funkhaus in Köln stattfindet, übergibt er den Stab dann an eine große Dirigentenpersönlichkeit: Marek Janowski.

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