Konzert Jugend Jazz Orchester Bonn spielt für Kinder

BONN · "Ich bin unglaublich stolz auf die Jungs und Mädels", sagt Thomas Kimmerle. Kann er auch sein. Denn was das gerade einmal ein Jahr alte Jugend Jazz Orchester Bonn (JJOB) innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt hat, ist beachtlich: Am kommenden Sonntag präsentiert es im Telekom-Forum die Uraufführung von "Miss Minnie und der Jazz", einer mit jeder Menge Musik unterfütterter Geschichte für Kinder, an der die Bigband seit Januar intensiv probt.

 Junge Jazz-Talente proben für den Auftritt im Telekom Forum.

Junge Jazz-Talente proben für den Auftritt im Telekom Forum.

Foto: Thomas Kölsch

Das Ergebnis bei der ersten Durchlaufprobe kann sich bereits sehen und hören lassen, selbst hochkomplexe Stücke wie Dizzy Gillespies "A Night in Tunisia" laufen erstaunlich gut, so dass sich die Orchesterleiter Thomas Kimmerle und Thomas Beck auf Feinheiten konzentrieren können. "Unsere Jugendlichen sind unglaublich konzentriert und ambitioniert, das ist wirklich großartig", schwärmt Kimmerle.

Dabei hatte selbst er vor einem Jahr noch nicht damit gerechnet, dass das JJOB nun ähnlich wie zuletzt die WDR Bigband einen gut zweistündigen Auftritt auf hohem Niveau würde stemmen können. Doch als der Verein "Kinder ins Konzert" an das 34-köpfige Ensemble herantrat und fragte, ob es im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe einmal als Gegengewicht zu den sonst sehr beliebten Klassikkonzerten spielen würde, sagten Kimmerle und Beck spontan zu.

"Die WDR-Produktion konnten und wollten wir aber nicht nachspielen - also haben wir vorgeschlagen, dass wir eine eigene Geschichte schreiben lassen, die sich zum Teil an Stücke anlehnt, die wir schon zuvor geprobt hatten", erzählt ersterer. Die Bonner Autorin Corinna Sigmund entwickelte so das Aufeinandertreffen der kleinen Miss Minnie und des knarzigen Jazz-Saxofonisten Mister Didi, der mit seiner Blindschleiche Sepp auf den Straßen von Paris lebt.

"Man sieht so viele alte Jazzer an den Ufern der Seine, das wollte ich gerne aufgreifen", erklärt Sigmund. Und verordnet dem ungleichen Trio zugleich eine musikalische Weltreise. "Mister Didi hat schon so viel erlebt und gesehen - und mit seinen Erzählungen und seinem Spiel tröstet er Minnie, die in der großen Stadt ihre Eltern verloren hat." Eingebettet in die von Wolfgang Pohl vorgetragene Geschichte liegen die musikalischen Perlen: "April in Paris", "It Don't Mean a Thing", "Cry Me a River" oder "Watermelon Man". Den Gesangspart einiger Stücke übernimmt dabei die wunderbare Anikó Kanthak,

Konzert: Sonntag, 23. März, 16 Uhr, Telekom Forum. Karten für zwölf Euro, ermäßigt acht Euro, gibt es unter Telefon (0228) 946 95 95 oder im Internet unter www.kinder-ins-konzert.de.

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