Grenzklänge mit Holzblock und Schellen

Schweizerisch-brasilianische Duo "Limmazonas" in der Bonner Brotfabrik

Bonn. In Deutschland war es jetzt - in der Beueler Brotfabrik im Rahmen der "Grenzklänge"-Veranstaltungen - erst das zweite Mal zu hören und zu erleben, das auf seine Weise sicherlich einmalige schweizerisch-brasilianische Duo "Limmazonas" (der Name gebildet aus den Flüssen Limmat und Amazonas), zu dem sich Christoph Stiefel (Piano und präpariertes Piano/Stimme) und Fabio Freire (Percussion/Stimme) vor etwa fünf Jahren zusammengefunden haben. Wobei die kulturellen und musikalischen Traditionen und Einflüsse unterschiedlicher nicht sein könnten.

Der Züricher Pianist Stiefel, langjähriger Sideman des Barden Andreas Vollenweider, kommt von der europäischen Klaviermusik und einer Art lyrischem Jazz her, erzeugt darüber hinaus jedoch auch noch eine ganze Palette interessanter und aparter Klangfarben durch Präparieren des Flügels. Fabio Freire, heute in der Schweiz lebend, wurde in Brasilien als Sohn einer afrikanischen Magierin und Priesterin geboren und erlernte das Trommeln schon im Kindesalter als Mitglied einer spirituellen Gemeinschaft. Überaus reichhaltig war das Instrumentarium, mit dem er die afro-brasilianischen Elemente ins Duo-Spiel einbrachte. Da gab es Congas, ein Tabla-Paar (auch mit indischen Trommeln ist Freire offenbar vertraut), Tontrommel, Talking Drum und Darabuka, dazu Holzblock, Rasseln, Schellen und Zimbel.

Das alles kam fantasievoll und virtuos zum Einsatz und ergab, zusammen mit den Klängen des unpräparierten wie des präparierten Klaviers eine Folge höchst reizvoller Stücke: mal stimmungsvoll-"romantisch" oder exotisch, mal musikantisch und witzig.

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