Fest der Heiligen im Frauenmuseum Gertrudis-Kapelle bekommt den Segen
NORDSTADT · Was hat eine katholische Heilige auf dem "Tanzplatz der Musen" zu suchen? Diese und weitere Fragen beantwortet der Bonner Künstler Curt Delander am Sonntag, 17. März, im Frauenmuseum, Im Krausfeld 10. Delanders unablässigen Bemühungen um die Fundreste in der ehemaligen Bonner Altstadt, in der einst die Gertrudis-Kapelle stand, ist es zu verdanken, dass alles, was von der Gebetsstätte noch übrig war, im Kapellenraum im Frauenmuseum wieder zu sehen ist.
Nun fehlt noch der Segen, der dem Raum der Schutzheiligen des Frühlings, der Mädchenbildung und der Reisenden die sakrale Tiefe verleiht. Im Rahmen des dritten Festes der heiligen Gertrudis im Frauenmuseum werden am Sonntag nun Prälat Johannes Schlößer und Pfarrer Rüdiger Petrat von der Kreuzkirche den Raum offiziell einsegnen.
"Nun haben wir einen Ort der Erinnerung, der Stille und Besinnung, einen Rückzugsraum im oft turbulenten Museumsalltag", freut sich Delander mit dem ganzen Museumsteam. "Gertrud wird fast immer mit dem Buch in der Hand dargestellt", erklärt Delander zum Hintergrund. "Daher auch die Verbindung zum Frauenmuseum. Gertrud war eine der Ersten, die in der Mitte des siebten Jahrhunderts das Lesen und Schreiben lehrte. Im frühen Mittelalter ein beinahe halsbrecherisches Unterfangen."
Zur Eröffnung und Segnung lädt das Frauenmuseum gemeinsam mit dem Verein Bonner Altstadt ein. Die musikalische Gestaltung liegt in den Händen von Susanne Kessel (Pianistin) und Vincent Heizer (Kantor der Marienkirche). Alle Künstler treten ohne Gage auf und bitten um eine Spende für die Bronzeplatte der Gertrudisstele. Das Programm beginnt um 13 Uhr mit dem "Reichen der rituellen Gertrudenminne" (Kaffee und Kuchen).
Ab 14 Uhr läuft eine Performance mit Siglinde Kallnbach und Jürgen Raap. Um 14.30 Uhr gibt es Gregorianische Choräle und Werke von Robert Schumann, Johannes Brahms, David Graham und Michael Denhoff, um 15 Uhr ist die Einsegnung, um 15.30 Uhr ist der Film "Die zerstörte Gertrudiskapelle und das Bonner Rheinviertel" zu sehen. val
