Bilder der Revolte von 1968 Fotoausstellung im Haus der Geschichte

Bonn · Das Haus der Geschichte zeigt im Pavillon und in der U-Bahn-Galerie 100 Schwarz-Weiß-Fotografien des Fotojournalisten Ludwig Binder. Die Aufnahmen dokumentieren die Studentenproteste und Straßenschlachten mit der Polizei aus nächster Nähe.

Der Asphalt ist übersät mit Backsteinen. Ein Demonstrant liegt blutüberströmt am Fußboden, umgeben von Polizisten. Es sind Bilder aus den Jahren 1967 und 1968, aufgenommen von dem Fotojournalisten Ludwig Binder in den Straßen Berlins. Sie zeigen die Proteste der 68er-Generation, den Vietnamkongress und Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Unter dem Titel „Revolte! Fotografien von Ludwig Binder 1967/ 1968“ präsentiert das Haus der Geschichte im Pavillon und in der U-Bahn-Galerie mehr als 100 Werke des Berliner Fotografen. Die Exhibition ergänzen Motive vom Ausbau der Berliner Mauer, dem Alltag in der Stadt oder den Filmfestspielen im Zoopalast. Einige von ihnen sind in der Tageszeitung „Der Abend“ erschienen.

„Es ist ein Scheinwerfer, den ein unbekannter Mann auf diese Zeit legt“, sagt Hans-Joachim Westholt, Kurator der Ausstellung. Binder dokumentierte aus nächster Nähe sowohl verletzte Polizisten, die Schuhe Rudi Dutschkes nach dem Attentat als auch die Trauerfeierlichkeiten zu Ehren Benno Ohnesorgs. „Impressionistisches schwingt immer mit, auch wenn er eigentlich nicht die Zeit dafür hatte“, so Westholt.

Die Schwarz-Weiß-Fotografien ergänzen Originalexponate wie Dutschkes Lederjacke oder Polizeihelme vor und nach den Protesten am Tegeler Weg.

Ludwig Binder, der 1928 in der Nähe von Belgrad geboren wurde, begann an der Freien Universität in Berlin ein Jurastudium, bevor er 1961 sein eigenes Fotostudio in gründete.

Bis 11. März 2018, Pavillon Haus der Geschichte, Di-Fr 9-19, Sa und So 10-18 U-Bahn-Galerie täglich geöffnet, Willy-Brandt-Allee 16, Eintritt frei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort